Entführung in eine alltägliche und trotzdem märchenhafte Welt

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lena2009 Avatar

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Das Buch "Die wundersame Mission des Harry Crane" verfasste von Jon Cohen handelt von Harry Crane, der in seinem Leben fast noch nie Risiken eingegangen ist, außer als er seine Frau Beth geheiratet hat. Als diese überraschend stirbt verliert Harry den Sinn für sein Leben, bis er in den Wald, zu seinen geliebten Bäumen fährt und dort die zehnjährige Oriana trifft. Das Mädchen hat ihren Vater verloren, glaubt dass dieser sich verwandelt hat und sie diejenige ist, die ihn retten muss, weshalb sie unzählige Märchenbücher liest, um herauszufinden, was sie tun muss. Als Harry plötzlich in ihrem Wald auftaucht, glaubt sie, dass er der Schlüssel ist und auf einmal muss Harry nicht nur über seine eigene Trauer hinwegkommen, sondern diesem kleinen Mädchen helfen, ihr Märchen wahr werden zu lassen und so Oriana von ihrer Trauer zu befreien.

Die Geschichte des Harry Crane beginnt ungewöhnlich und es dauert eine kurze Weile, bis man sich in die Geschichte eingefunden hat. Aber ziemlich schnell kann man sich gut mit dem Hauptcharakter identifizieren und fühlt mit ihm seine Geschichte. Besonders außergewöhnlich ist, dass sich Harrys Leben hauptsächlich um Bäume dreht und der Autor deshalb viel über das Thema Bäume, auch unter Verwendung von Fachbegriffen, schreibt. Doch er schafft es, dass dies nicht langweilig wird, sondern bringt den Leser dazu die Bäume genauso zu würdigen, wie Harry es tut. Doch nicht nur er ist wichtig für die Geschichte, sondern es folgen unzählige Personen, die das Geschehen beeinflussen. Der Autor schafft es jede dieser Personen gut genug vorzustellen, damit der Leser sie kennenlernt, aber gleichzeitig nicht zu lange von der eigentlichen Geschichte abzuweichen. Es ist schön, dass so viele Charaktere eine Rolle spielen und diese könnten unterschiedlicher nicht sein. Trotzdem kann man sich mit jeder dieser Personen identifiziern oder sie wenigstens verstehen. So lernt man beispielsweise auf der einen Seite die Gedanken eines normalen Erwachsenen und auf der anderen Seite die fantasierenden Gedanken eines Kindes kennen, wodurch die Geschichte umso lesenswerter wird. Außerdem sind die Ausflüge in die Märchenwelt durch Oriana, aber auch durch andere Personen besonders gut in die Geschichte eingearbeitet.
Zudem ist der Schreibtstil des Autors sehr besonders, denn auch während den einzelnen Kapiteln springt er plötzlich zwischen den Gedanken und Wahrnehmungen der Einzelnen Charaktere hin und her, schaffte es aber durch seinen außergewöhnlichen Stil den Leser mitzunehmen und ihn nicht durch diese Sprünge zu verwirren.
Doch das wichtigste ist, dass die Handlung des Buches auf der einen Seite so verrückt und außergewöhnlich ist, man sich aber auf der anderen Seite trotzdem sofort in der Geschichte verliert und in sie eintauchen möchte. Besonders schön an Jon Cohens Buch ist, dass er zudem das Thema Der Bücher aufnimmt und diese ganz besonders in seine Geschichte einarbeitet. Er schafft es in seine eigentliche Handlung das Thema einzubauen, dass immer weniger Menschen lesen und wieder Lust auf das Lesen und die unterschiedlichsten Geschichten zu machen.

Meiner Meinung nach ist "Die wundersame Mission des Harry Crane" ein ganz besonderes Buch, das jeder lesen sollte, da es den Leser, obwohl es viele alltägliche Probleme behandelt, in eine märchenhafte Welt entführt.