Langatmig statt märchenhaft

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larischen Avatar

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Harry Crane war bisher in seinem Leben nicht gerade als Draufgänger bekannt – eher als etwas biederer Beamter. So hat er seine Liebe zum Wald und zur Umwelt zu Gunsten eines Schreibtischjobs aufgegeben.
Als ihn ein schwerer Schicksalsschlag trifft, kehrt jedoch zurück in den Wald und lernt dort ein kleines Mädchen kennen, was ihm völlig neue Wege aufzeigt.

Als ich mich für „Die wundersame Mission des Harry Crane“ von Jon Cohen beworben habe, hatte ich auf einen märchenhaften Roman gehofft, der mich ein wenig verzaubert.
Leider hat sich diese Hoffnung gar nicht erfüllt. Zwar sind Harry und die kleine Oriana alles andere als langweilige Charaktere, allerdings fand ich die Geschichte wirklich sehr langweilig.
Denn die Handlung zieht sich wie Kaugummi und ich habe immer nur darauf gewartet, dass etwas passiert und es endlich mal voran geht. Das lässt allerdings etwas auf sich warten. Zwischenzeitlich muss man sich noch mit ein paar Nebenerzählungen auseinander setzen, die mich jetzt auch nicht unbedingt viel weiter gebracht haben.

Der märchenhafteste Aspekt in der Geschichte ist wohl der böse Wolf, der natürlich auch hier auf eine ganz eigene Art und Weise eingebaut wurde.

Was mich an der Geschichte allerdings am meisten gestört hat war, dass ich – als es dann endlich los ging – die Handlung überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Harrys Vorgehen hat mich regelrecht wütend gemacht.

Leider konnte mich Jon Cohen mit „Die wundersame Mission des Harry Crane“ gar nicht packen. Hätte ich das Buch nicht für eine Leserunde gelesen, dann hätte ich es vermutlich abgebrochen. Der Schreibstil des Autors war zwar an sich ganz gut (dafür gibt es auch die zwei Sterne), inhaltlich war das Buch für mich allerdings leider wirklich ein Reinfall.
Da es aber durchaus viele begeisterte Stimmen gab, würde ich jedem empfehlen, zumindest mal rein zu lesen. Wer allerdings nach 50 Seiten noch nichts mit dem Buch anfangen kann, der kann es meiner Ansicht nach auch getrost zur Seite legen.