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layakaichi Avatar

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Harry Crane kauft ein einfaches Lotterielos und plötzlich ist nicht mehr wie es war. Nicht weil er gewonnen hätte, nein, weil er alles verloren hat. Nämlich die Liebe seines Leben, Beth.

Der schimmernde grünblaugoldene Einband des Buches ist ein richtiger Blickfang und hat mich gleich angesprochen. Ein wirklich sehr schönes Cover.

Das Hauptaugenmerk des Buches liegt auf Harry, aber nicht nur, den er begegnet auf seiner „wundersamen Mission“ anderen Menschen, die auch ihren Platz in dieser, seiner Geschichten finden. Manche wuchsen mir schnell ans Herz, andere finde ich mehr als unsympathisch, aber alle bereichern auf ihre Art die vorliegende Geschichte.
Die kleine Oriana versucht Harry aus seinem Tief zu holen und hilft dabei vielleicht auch sich selbst. Ronnie wird von Schuldgefühlen geplagt und Stu träumt von dem Deal seines Leben. Mein persönlicher Liebling ist aber Olive, die betagte Bibliothekarin, die sich nicht so einfach unterkriegen lässt.
Diese und andere bestreiten alle ihren eigenen Ast der Geschichte, der mal mehr und mal weniger mit Harry verbunden ist.

Mit Hilfe seines ruhigen, ansprechenden und wortgewandten Schreibstils hat der Autor Jon Cohen einen Roman erschaffen, der zugleich traurig und wunderschön ist und zwischen dessen Seiten man sich problemlos verlieren kann. Und eintaucht in eine Welt, die sowohl nüchtern als auch phantastisch sein kann, aber nie langweilig oder schwerfällig. Den Balanceakt zwischen diesen beiden Punkten zu finden ist Cohen wunderbar gelungen. Kann dieses Buch nur jedem empfehlen. Ein sehr schönes Buch.