Geplant und gut vorbereitet

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r.e.r. Avatar

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Wieder einmal ein Krimi-Debut einer amerikanischen Autorin. Und Linda Castillo hat sich wohl gedacht, besser fange ich mit einem Paukenschlag an. Denn ihr Prolog liest sich schon sehr brutal und blutrünstig. Wir erleben die letzten Minuten des Opfers, das wenig später von Officer Banks im Schnee gefunden wird. Und dieses Opfer ist wütend und wehrt sich. Das fand ich gut.

Officer T.J. Banks ist neu bei der Polizeibehörde von Painters Ball, Ohio. In dem nächtlich verschlafenen Landstrich muß er wieder einmal die Kühe des Farmers Stutz auf dessen Weide zurücktreiben. Dabei stolpert er beinahe über eine übel zugerichtete, nackte Frauenleiche. Umgehend holt er seine Vorgesetzte Kate Burkholder aus dem Schlaf. Auch sie ist entsetzt über die Grausamkeit des Mordes. Aber noch etwas anderes flößt ihr Angst und Entsetzen ein. Über dem Bauchnabel der Toten wurde das Zeichen für die römische Zahl dreiundzwanzig in die Haut geritzt. Alles deutet darauf hin, das der "Schlächter" der vor sechzehn Jahren die Gegend bereits unsicher machte, wieder zurück ist.

Prolog, sowie Kapitel eins und zwei sind spannend und gut geschrieben. Selbst der Gewaltexzess zu Beginn schreckt nicht ab, weil man ihn aus dem Blickwinkel des Opfers erlebt. Und sich die Autorin nicht allzu sehr in blutige Details verstrickt.

Der Hauptteil beginnt sehr vielversprechend. Abwechselnd schlüpfen wir in die Gedanken der Polizeichefin oder beobachten aus der Erzählperspektive. Ein kurzer, kursiv gedruckter Teil, stammt auch von einer noch nicht benannten Person, die den Beginn des Bösen beschreibt. Der Mörder? Oder jemand der den Mörder kennt? Vieles ist möglich. Die Leseprobe macht auf jeden Fall Lust weiterzulesen. Und auch von der kriminaltechnischen Qualität kann sich dieser Erstling sehen lassen. Ich sage nur: Geben Sie bitte Plastiktüten über die Hände der Toten.