Mit sechs hatte sie aufgehört, an Monster zu glauben...

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kainundabel Avatar

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###### ...mit einundzwanzig wurde sie eines Besseren belehrt, auf eiskaltem Beton liegend, gefesselt und grausam gequält. Schon gleich zu Beginn des Prologs lässt Linda Castillo keinen Zweifel daran, was den (hartgesottenen) Leser im weiteren Verlauf erwartet. Ich frage mich immer, was einen als Leser an solchen brutalen Schilderungen derart fasziniert, warum sie Spannung, Gänsehaut, Grusel und wohligen Ekel erregen. Wahrscheinlich ist es das Verbrechen an sich, das sich in einer Welt ereignet, die nicht die eigene ist und vor allem niemals werden darf. Unter diesem Gesichtspunkt kann man Castillos Roman ohne Gewissensbisse lesen und sich dem perversen Schauer für eine gewisse Zeit hingeben. Und dazu bietet die Autorin reichlich Gelegenheit. Geschickt weiß sie, die Handlung und damit die Spannung voranzutreiben. Die Sprache ist sehr direkt, unverblümt und den jeweiligen Personen angemessen. Nach 25 Seiten war die Leseprobe leider zu Ende, sonst hätte es garantiert eine schlaflose Lesenacht gegeben.