Ich lese ja nicht so oft Liebesromane, aber an Barreau kann ich einfach nicht vorbei. Seine Bücher sind einfach magisch. Sie nehmen einen nicht nur nach Paris mit, sondern schaffen es auch, wunderbare Liebesgeschichten entstehen zu lassen. „Die Zeit der Kirschen“ konnte mich allerdings nicht so gut abholen wie sonst - leider! Und das liegt nur am Cover, das so gar nicht zu den vorherigen passt. Denn die Geschichte der Köchin Aurélie und des Autors/Lektors André ließ sich im ersten Band so gut an. Nach einigen Verwechslungen und Missverständnissen sind sie endlich zusammen. Nun ist André so weit, seiner Liebsten einen Antrag zu machen. Aber immer kommt etwas dazwischen - nicht zuletzt ein Sternekoch, dessen Restaurant genauso heißt wie das von Aurélie: Le Temps des Cerises. Die Beziehung der beiden steht auf dem Prüfstand. Eigentlich hat dieses Buch alles, was eine schöne Liebesgeschichte mit lustigen Anteilen braucht. Wäre da nur nicht diese ständige Eifersucht, die ein Problem der Beziehung darstellt. Besonders André verhält sich unmöglich. Er ignoriert Aurélies Anrufe, auch wenn sie in Not ist, stellt Verdächtigungen und Unterstellungen auf, spioniert ihr sogar nach. Schließlich schlägt er sogar den Koch k.o. Und obwohl manche Handlungen vielleicht erklärbar sind und Figuren ebenso wie Menschen nicht perfekt, ist es doch alles ein bisschen zu viel. André kauft ein paar Blumen und schreibt schöne Briefe, aber ob er sein Verhalten wirklich ändert, erfahren wir nicht. Dadurch ist es schwer, für das einstige Traumpaar zu rooten. Letztendlich gibt es zwar ein Happy End, aber es bleibt ein schaler Beigeschmack, weil Verhaltensweisen romantisiert werden, die so gar nicht romantisch sind. Für mich hätte es diesen Band nicht unbedingt gebraucht - aber dafür empfehle ich euch die vorherigen Bücher von Barreau!