Zeit für's Herz

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Inhalt:
Aurélie und André - die Helden aus das „Lächeln der Frauen“ - sind seit einem Jahr ein Paar und die anfängliche Verliebtheit in ihrer Beziehung weicht oft dem Alltag. Während Aurélie nach wie vor mit viel Herzblut ihr kleines französisches Bistro „Le temps de cerises“ führt, ist André mittlerweile vom Verlagslektor zum gefragten Autor avanciert. Nichtsdestotrotz hat er sich vorgenommen seiner Liebsten am Valentinstag endlich einen Heiratsantrag zu machen. Doch Andrés Pläne werden von einem unvorhergesehenen Ereignis durchkreuzt. Das „le temps de cerises“ erhält genau an eben diesem Valentinstag einen Michelin-Stern. Zumindest glaubt Aurélie das einen glückseligen Abend lang. Bis sich herausstellt, dass es sich um eine Verwechselung handelt und der Stern eigentlich einem Gourmet-Koch vom Land zugesprochen wurde, dessen Restaurant zufälligerweise den gleichen Namen trägt. Als sich später dann herausstellt, dass dieser Koch gar kein so arroganter Widerling ist, wie ursprünglich angenommen, ist das Chaos perfekt.

Meine Meinung:
Ich wäre am liebsten vor Freude in die Luft gesprungen, als ich herausgefunden habe, dass es ein neues Buch von Nicolas Barreau geben wird. Seine französischen Liebesromane gehören seit Jahren zu meinen absoluten Favoriten. Ich liebe diesen ganz besonderen Charme, dieses zart Klischeehafte, das es trotz allem schafft, nie in Kitsch abzudriften.
Bei „Die Zeit der Kirschen“ handelt es sich um einen Fortsetzungsroman, der die Geschichte aus „Das Lächeln der Frauen“, Barreaus großem Bestseller aus dem Jahr 2011, weitererzählt. Grundsätzlich bin ich bei solchen Büchern eher skeptisch. Oft funktioniert es für mich nicht, wenn Autoren erfolgreiche Geschichten weitererzählen und alte Figuren aus ihrem Happy End herausholen, um sie nochmal auf eine neue Reise zu schicken. Aber es ist ein Barreau! Da konnte ich nicht nein sagen.
Alles in allem hat es „Die Zeit der Kirschen“ auch tatsächlich geschafft, meine alte Liebe für Nicolas Barreaus Romane neu zu entfachen. Der zauberhafte Schreibstil und die liebevolle Paris-Atmosphäre sind genauso schön wie eh und je. Es fühlt sich ein wenig wie Nachhause kommen an, nach all der Zeit zu Aurélie, André und ihren Freunden zurückzukehren. Die beiden erzählen die Geschichte in abwechselnden Perspektiven. Für alle, die sich nicht mehr erinnern können, werden auf den ersten Seiten des Buchs die Ereignisse „Das Lächeln der Frauen“ noch einmal aufgefrischt, sodass die Geschichte auch gelesen werden kann, wenn der Vorgänger nicht bekannt ist. Der sich anschließende Plot ist kurzweilig und unterhaltsam. Man kennt und mag ja schon alle. Da steckt man sofort mittendrin und fiebert mit und will auf keinen Fall, dass Aurélie und André sich streiten. Das tun sie jedoch leider ziemlich oft.
Obwohl ich die Geschichte sehr mochte, gab es ab und an diese kleinen Momente, in denen mir die beiden ein wenig unsympathisch waren, zu sprunghaft, zu dramatisch, zu launisch. Bei „Das Lächeln der Frauen“ hatte ich das damals in dieser Form nicht. Dabei hat es sich allerdings nur um wenige Augenblicke gehandelt, die ich definitiv verschmerzen kann. Außerdem steht in diesem Buch nun einmal eine Beziehung im Fokus, die aufrechterhalten und gepflegt werden muss und nicht wie in den anderen Büchern des Autors das Verlieben.
Liebe ist eben manchmal harte Arbeit. Auch in der romantisch-magischen Buchwelt eines Barreau-Romans.

Fazit:
„Die Zeit der Krischen“ ist ein waschechter Barreau und ich bin heilfroh, dass es wieder einen gibt. Ich bin gespannt und warte sehnsüchtig auf jedes neue Buch, das da hoffentlich noch kommen wird. Ich werde alles, alles, alles kaufen und lesen. „Die Zeit der Kirschen“ sowie jedes weitere Buch des Autors kann ich jedem, der einen traumhaft französischen Parisroman lesen möchte, uneingeschränkt ans Herz legen.