Konsequent Zerstörerisch

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windgeist Avatar

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Die Zeit der Ruhelosen erzählt die Geschichte von drei sehr unterschiedlichen Männern und einer Frau, deren Schicksale konsequent unglücklich miteinander verknüpft sind. Romain Roller ist Soldat und wird von seinen psychischen Verletzungen, die er aus den Krieg in Afghanistan mit sich genommen hat zerfressen. Die Beziehung zu Marion Decker scheint für ihn die einzige Heilung zu sein. Diese ist jedoch damit beschäftigt, sich mit ihrer Art der Beziehung zu ihren Mann Francois Vely auseinanderzusetzen. Francois hat als Ausgangssituation ein sehr glückliches und erfolgreiches Leben, das jedoch durch eigenes verschulden und durch Pech nach und nach zerfällt. Der vierte ist Osman Dibola. Er hat sich vom Sozialarbeiter in den Pariser Slumps zu einen wichtigen Politiker hochgearbeitet. Dabei scheint er jedoch immer mehr an den Druck seiner Herausforderungen, seiner Identität und seinem Umfeld zu zerbrechen.
Wie der Titel schon sagt findet keine der Hauptfiguren so richtig seine Ruhe. Insofern ist das Buch auch konstant deprimierend und bedrückend. Man kann nicht wirklich vom klassischen Aufbau einer Erzählung reden, es ist vielmehr ein dahinplätschern von deprimierenden Geschehnissen. Das Buch zieht runter aber führte bei mir zu keinen wirklich intensiven Emotionen was es ziemlich Langweilig machte.
Es erschien mir wie eine Aneinanderreihung möglichst vieler klischee Themen, wie Brutalität, Beziehung, Rassismus. Hierbei wurden auch intensivst Klischees ausgelebt, so das keine der Figuren auf mich realistisch wirkt. Auch die Inszenierung der Geschichte wirkt unrealistisch und sehr einseitig. Etwas zu sehr schwarz-Weis wie der Einband.
Das Buch bleibt konsequent in allen Dingen, es ist gut geschrieben aber ich kann mit den Inhalt nichts anfangen. Man sollte es sich also sehr gut überlegen, bevor man sich an diese 500 zerschmetternden Seiten ohne wirkliche Ereignisse heranwagt.