verstörend- betörend gut zu lesender Schreibstil trifft schwer zu verdauenden Inhalt

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germy1983 Avatar

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Cover unscheinbar, aber passend Bewegung, Hektik, das Ruhelose wird durch Personen dargestellt, die unscharf zu sehen sind. Sie bewegen sich alle vom Betrachter weg auf ein nicht zu erkennendes Ziel.
Wenn ich für die Beschreibung des Buches "Die Zeit der Ruhelosen" von Karine Tuil nur zwei Worte gebrauchen dürfte, würde ich es mit verstörend, betörend, vielleicht auch fesselnd beschreiben.

Es schildert fast brutal die Auswirkungen die äußere Einflüsse auf das Leben Einzelner, ja ganzer Familien haben können. Da werden Existenzen zerstört, Karrieren aufgebaut. Es wird nach Überlebenstrategien gesucht – nicht nur im Krieg, sondern auch im alltäglichen Leben.

Da geht es um Macht, Intrige, Verleumdung, Verrat, Vorurteile, Rassismus... und – überraschenderweise auch um die Liebe.
Menschen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, treffen aufeinander. Ihre Schicksale sind aufs Engste miteinander verwoben und der Leser wird von einer gewissen Neugier gepackt, möchte wissen, wie es weiter geht, ob sich Auswege auftun.
Die Schauplätze des Buches tun ein Übriges, um Spannung aufzubauen. Afghanistan, Paris, der Irak, Orte, die auch heute noch für ein gewisses Unbehagen sorgen.

Ich habe das Buch gern gelesen und bin froh, dass zumindest zwei Charaktere am Ende ein gewisses Maß an Beständigkeit in ihrer Ruhelosigkeit gefunden haben.