Ein Roman über die Knoten des Lebens

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Den "Knoten ihres Lebens" zu lösen - vor diese Aufgaben stellen sich einige der Figuren in dem Roman "Die Zeit der vergessenen Kinder", der in erster Linie die Bedeutung der Familie zum Thema hat. Ohne sie lässt sich diese Lösung nicht finden, denn sie ist ein wichtiger Teil dieses Knotens. Martin, der Ich-Erzähler der Haupthandlung lernt Claudia kennen. Beide haben schon eigene, fast erwachsene Kinder, beide haben eine Familiengründung bereits hinter sich und beide haben eine Familiengeschichte, die jeweils eine schwere Last mit sich trägt. Kann man eine neue Familie gründen, wenn die Fragen der Vergangenheit noch nicht beantwortet sind? Die Antwort gibt die Liebesbeziehung der beiden, in deren Verlauf sie sich beide nach langer Zeit wieder ihren Müttern stellen. Um die Mutter von Martin, Rubina, die als alte Frau mittlerweile in einer psychiatrischen Anstalt an der Ostsee untergebracht ist, geht es in der eingebetteten Handlung. Es ist eine Roma-Familie, deren Kampf ums Überleben während der Verfolgung durch die Nationalsozialisten hier geschildert wird. Doch als Opfer will man sie auch nach 1945 nicht in die Gesellschaft integrieren. Dieses Schicksal dieser Gruppe wird in dem Buch von Charlotte Kliemann überzeugend deutlich. Während die Handlung relativ nüchtern beginnt, steigert sich die Handlung so, wie es wahrscheinlich auch der Konfrontation der Figuren mit ihrer Familienvergangenheit entspricht.