Ute Lemper

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Als ich von dem Buch hörte, stand es sofort auf meiner Wunschliste. Die Lemper ist eine außergewöhnliche Frau, selbst mit 60 Jahren noch immer eine Schönheit, noch immer ein umjubelter Star. Schon früh zog sie von zuhause aus, tingelte in einer Band. Sie nahm Gesangs- und Tanzunterricht bis zur Erschöpfung, wohnte in billigen Absteigen und hatte manchmal für eine ganze Woche nur eine Packung Nudeln. Langsam aber stetig ging es mit ihr aufwärts, insbesondere die Brecht- und Weillsongs hatten sie inspiriert. Sie spielte in Filmen mit, war der Blaue Engel oder in Musicals wie z.B. Cats. Die ganze Welt war und ist ihre Bühne. Sie tanzte bis zur Ekstase, kein Schmerz und keine Krankheit konnte ihren Auftritt verhindern. Sie setzte sich für die Wiedergutmachung der Juden ein und mit dem Holocaust auseinander. Sie war zweimal mit jüdischen Männern verheiratet, beide Ehen gingen irgendwie schief, denn für einen Mann muß es sehr schwer sein, sich mit so einer bekannten und ehrgeizigen Frau auseinanderzusetzen. Sie bekam vier Kinder und beschreibt ihre Schwangerschaften mi viel Liebe für das entstehende Wesen. Ihr Leben ist ein einziger Exzess, es ist unheimlich schwer, mit ihr mitzuhalten. Sie brennt an beiden Enden. Ute Lemper versteht es auch, sich als Autorin zu behaupten. Ihre Sprache und Ausdruckweise ist sehr exquisit und wunderbar elitär. Das Buch liest man mit Bedacht, lernt das Leben der Künstlerin kennen, die ihre Wohnsitze im Osten Berlins, in Paris, in London und in New York hatte. In diesem Buch werden viele politische Ereignisse aufgegriffen, eben die Konzentartionslager, die Maueröffnung, der Angriff auf das World Trade Center. Ute Lemper führt uns durch ihr Leben und die Ereignisse der letzten 60 Jahre. Mittig im Buch sind wunderbare Fotos eingebracht, sie zeigen die Lemper in jeder Lebenslage von Kindheit an und viele ihrer Auftritte. Was bei dem Buch besonders tiefgründig ist, dass als Epilog die Tochter Stella Stellung nimmt und die Mutter aus ihrer Sicht beschreibt. Ein Lesevergnügen, das wirklich nicht ganz einfach zu lesen ist