Ein seltsames, sehr liebenswertes Mädchen...

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donna vivi Avatar

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Eigentlich überrascht mich Tracy Rees reichlich, dass ihr neuer Roman mit einem haarigen weißen Hinterteil losgeht. Natürlich geht es lediglich um ein Pony.
Noch interessanter ist jedoch ihre aktuelle Hauptfigur, die 13-jährige Florrie Buckley aus Braggenstones, die von ihren Freunden als seltsam beschrieben wird. Kein Wunder, sie ist so außergewöhnlich, dass man sie nicht so leicht einordnen kann.
Florrie ist anscheinend zwischen zwei grundverschiedenen Welten gefangen. Große Gegensätze zeigen sich: eine funkelnde, feine Welt der Reichen und hinterm Vorhang – das könnte man sogar symbolisch verstehen – ihre versteckte, weniger attraktive, arbeitsreiche und teilweise elende Welt der Bediensteten. Die Autorin hört gar nicht mehr auf, die Kontraste aufzuzählen. Demnach werden bereits im ersten Kapitel die großen Unterschiede thematisiert: Stadt – Land, Höflichkeit – Verachtung, Herr – Diener, Reich – Arm, Nebellandschaft – Sonnenschein.
Tracy Rees vermittelt ihre Geschichte in einer klaren, klassischen Sprache. Der Grundton ist etwas naiv und märchenhaft mit mystischen Elementen. Die Figur der Heilerin und die angsteinflößende
Moorlandschaft versprechen einige geheimnisvolle Wendungen.

Florence ist eine sympathische Hauptfigur, unschuldig und charmant und sie landet unverhofft in den Armen eines jungen Mannes – das könnte den Anfang einer besonderen Romanze andeuten.