Ein historischer Liebesroman

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Florrie Buckley lebt mit ihrer Großmutter in den weiten Mooren Cornwalls in einem kleinen Dorf. Das Leben für die Vollwaise Florrie in dieser Umgebung ist hart und ärmlich. Dennoch ist das Mädchen frei und hat viele liebenswerte Menschen um sich. Doch als ihre Großmutter kurz vor dem Tod steht, offenbart sie Florrie ein Geheimnis. Florrie stammt aus einer reichen Familie - den Graces. Nach dem Tod der Großmutter nimmt Florrie daher schweren Herzens Abschied von ihrer geliebten Heimat, dem Moor und den vielen liebevollen Menschen, um "heimzukehren in den Schoß der Familie Grace" nach London. Aus Florrie Buckley wird Florence Grace und aus dem Wildfang eine sittsame Londoner Dame. Doch in der Familie sind ihr nicht alle wohl gesonnen und die Familiengeschichte birgt weitere Geheimnisse und Stolpersteine, die ihr Glück auf eine harte Probe stellen.

Tracy Rees erzählt in ihrem Roman "Die zwei Leben der Florence Grace" sehr intensiv und emotional das Leben des jungen Mädchens. Die Geschichte hat ihre ganz eigene Atmosphäre und ist sehr, sehr dicht erzählt. Die Protagonisten werden allesamt sehr intensiv ausgearbeitet und die Schauplätze sehr genau beschrieben, so entsteht vor dem inneren Auge des Lesers ein ganz klares Bild der Szenerie.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen meiner Meinung nach leider weniger die vielen Geheimnisse der Familie Grace, sondern das Gefühlsleben (und zwar insbesondere das Liebesleben) von Florence. Mir war der Fokus der Geschichte zu sehr auf dieser Gefühlsebene. Der Roman ist daher für mich eher ein historischer Liebesroman, als ein historisches Familiendrama. Da ich mir allerdings weiteres erhofft hatte (gerade durch die Empfehlung von Lucinda Riley) war ich leider etwas enttäuscht. An manchen Stellen hat sich die Handlung daher für mich sogar etwas gezogen.

Insgesamt ist "Die zwei Leben der Florence Grace" allerdings ein sehr gelungener Roman. Der Schreibstil ist eingängig und wirklich sehr plastisch. Für Fans von historischen Liebesromanen ist dieses Buch bestimmt ein wunderbarer Schmöcker, in Sachen Geheimnissen ist die Handlung allerdings durchaus ausbaufähig.
Da Tracy Rees sehr schön erzählt, vergebe ich trotz meiner leichten Enttäuschung vier Sterne für diesen Roman und spreche eine eindeutige Empfehlung für Genrefans aus.