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sago Avatar

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Dieser Roman hat mich so in seinen Bann gezogen, dass ich mir sofort das erste Buch der Autorin "Die Reise der Amy Snow" bestellt habe.

Florence Buckley wächst 1850 in bescheidenen Verhältnissen in Cornwall als Halbwaise auf. Sie ist ein wildes Mädchen mit einer besonderen Gabe und liebt das Moor und die Heidelandschaft über alles. Erst nach dem Tod ihres Vaters erfährt sie, dass ihre Mutter aus der wohlhabenden und berüchtigten Familie Grace stammte. Nun ganz verwaist, muss sie zu ihrer exzentrischen Verwandtschaft nach London ziehen. Schon beim Anblick des Herrenhauses sagt ihr ihre besondere Intuition, dass sie dort niemals glücklich sein wird. Für Florence brechen harte Jahre an, in denen die Famile alles daran setzt, aus ihr eine gesittete junge Dame zu machen. Erträglich ist die Zeit für Florence nur durch ihre Freundschaft zu ihrem Cousin Sanderson und der verbotenen Leidenschaft für ihren Cousin Turlington. Dieser ist ein ebenso interessanter Protagonist wie Florence, ein dunkler, getriebener Charakter, der nicht einmal sich selbst wirklich gut tut. Dennoch steigert sich Florence Liebe beinahe zur Besessenheit. Dies beschreibt die Autorin mitreissend und fernab jeden Klischees. Alle Figuren bis hin zu den Nebenfiguren sind plastisch ausgestaltet und einprägsam. Für mich hat die Geschichte regelrecht Sogwirkung entwickelt. Selbst Landschaftsbeschreibungen sind hier originell und fesselnd gestaltet. So verlässt Florence nie ihre Liebe zu Cornwall, in das auch ich mich durch die Lektüre erneut verliebt habe.

Auch das Ende finde ich herausragend gestaltet. Fernab eines Hollywood-Klischees, hat es mich dennoch völlig zufriedengestellt.
Diese Autorin sollte man sich merken.