Zwischen Cornwall und London

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bavaria123 Avatar

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Bei diesem Buch war es mal wieder so, dass mich zuerst das Cover angesprochen hat. Mit seinen vorwiegend zarten Farben zieht es schon einmal meinen Blick auf sich und wenn ich dann genauer hinsehe, dann erkenne ich, dass es ein Buch sein muss, welches in einem Teil von Großbritannien spielt. So schafft man es also, dass ich durchaus neugierig werde.

Und die Geschichte, die Tracy Rees erzählt, klingt dann zudem wirklich interessant und lesenswert. Da kam mir dann das lange Osterwochenende mit seinem eher durchwachsenen Wetter ganz recht.

Das Buch wird von der Romanheldin im Nachhinein selbst erzählt. Das ist nicht immer nach meinem Geschmack, hier passt es aber und gefällt mir sehr gut. Insgesamt ist der Schreibstil ausgesprochen bildlich und warmherzig. So lassen sich die 460 Seiten trotz einem zwar etwas langwierigen Start flüssig und angenehm lesen. Ich würde den Stil mit dem von Lucinda Riley vergleichen. Dazu muss ich anmerken, dass ich wohl eine der wenigen bin, die das erste Buch von Tracy Rees "Die Reise der Amy Snow" nicht gelesen, aber doch einiges davon gehört habe.

Interessant geschildert wird das Leben im 19. Jahrhundert zunächst im ländlichen Cornwall. Hier gefällt mir sehr die Beschreibung der Landschaft, die ich aus Besuchen dort ebenso kenne. Vom bescheidenen eher armen Leben geht es dann zur reichen Familie nach London. Die Unterschiede der beiden Orte und auch dem zwischen Reichtum und Armut werden gekonnt präsentiert.

Die Protagonistin lernt man schnell und intensiv kennen und man kann sich gut in ihr Handeln und ihre Gefühle hinein versetzen. Sie ist eine starke Frau, so stark, dass sie auch Schwäche zeigen kann. Die weiteren Charaktere sind ebenfalls ansprechend herausgearbeitet. Besonders gefallen hat mir hier die treue Freundin Rebecca.

Das Buch weist neben Freundschaft, Liebe, dem Heranwachsen und Entwickeln auch einen leichten Spannungsbogen auf. Ist einiges auch vorhersehbar, so ist das Ende dann doch ein klein wenig überraschend.

Aufgrund der leichten Startschwierigkeiten gebe ich dem Buch 4 Sterne und empfehle es auf jeden Fall für ein verregnetes Wochenende auf dem Sofa mit einer Tasse Tee. Da wird Frau gut unterhalten.