„Dieses schöne Leben“ beinhaltet alles, was ich mir von einem Roman wünsche.
„Dieses schöne Leben“ von Mikki Brammer erschien 2023 bei Knaur Taschenbuch heißt im englischen Original „The Collected Regrets of Clover“. Ich bin mir nicht schlüssig, welchen Titel ich für Brammers Debütroman passender finde, wohl aber bin ich überzeugt davon, mit ihrem Roman einen der besten in der Hand zu halten, den ich in den letzten Jahren gelesen habe.
Die Protagonistin Clover ist die 36-jährige Heldin in diesem Roman. Warum Heldin? Nun, sie übt einen Beruf aus, der wahrlich Anerkennung verdient und der viele Menschen abschrecken mag: sie ist eine Sterbe-Doula, begleitet also Menschen auf ihrem Weg in den Tod, steht ihnen also zur Seite, wo manch anderer Mensch es nicht kann. Während Clover sich hingebungsvoll um ihre Klientel kümmert, sieht ihr eigenes Leben teils gar nicht so rosig aus. Ihr eigenes Sozialleben erscheint ausbaufähig und nach dem Verlust eines Menschen benötigt sie etwas Zeit, um diesen zu verarbeiten.
Natürlich sind Tod und Sterben ein wichtiger Bestandteil dieses Romans. Es gelingt Brammer, diese durchaus wichtigen Themen mit zartem Fingerspitzengefühl zu behandeln.
Schon seit meiner frühsten Kindheit beschäftige ich mich viel mit dem Tod. Meine Mutter ist seit etlichen Jahren ehrenamtliche Sterbebegleiterin und auch mir sind Hospizbesuche und sämtliche damit einhergehende Aspekte bekannt. Aus dieser Erfahrung heraus möchte ich unterstreichen, dass ich sehr viele Schilderungen, die Brammer in ihrem Buch zu Clovers Beruf wiedergibt, sehr realistisch sind. Es gibt Beispiele für die Sterbebegleitungen, die Clover vollzieht, aber diese sind pietätvoll dargestellt und werden gerade mit so viel Details geschildert, dass auch Menschen, die der Tod eher ängstigt, nicht abgeschreckt werden dürften. Clovers Umgang mit den Sterbenden ist sehr empathisch und sie gibt sich sichtlich Mühe ihren Job bestmöglich auszuüben. Diese ganze Mischung verleitet mich dazu, dieses Buch auch gerade jener geneigten Leserschaft zu empfehlen, die einen sanfteren Einstieg in die Berührung mit dem Tod in der Literatur sucht.
Brammer zeichnet Clovers Lebensweg, indem sie immer wieder auf die Vergangenheit ihrer Protagonistin blicken lässt. Sie erzählt beispielweise von der Beziehung zwischen Clover und ihrem Großvater. Jener spielte eine wichtige Rolle in Clovers Leben. Er hat sie geprägt, ihr wichtige Lektionen mit auf den Weg gegeben und sein Tod war ein Schlüsselerlebnis für sie. Clovers Biografie findet genügend Erwähnung, als dass man ihre Beweggründe und Lebensführung nachvollziehen kann, was sie zu einer greifbaren und zunehmend sympathischeren Protagonistin wachsen lässt.
Zusätzlich dazu hat auch Clover ihre eigenen kleinen Fehlbarkeiten. Sie macht Fehler und auch sie benötigt den ein oder anderen Anstoß von außen. Hierfür stehen ihr einige liebenswerte Nebencharaktere zur Verfügung, wie zum Beispiel ihr Nachbar Leo, der schon um einiges älter ist als sie selbst. Mit dem Einzug der neuen Nachbarin Sylvie vergrößert sich Clovers eigene Lebenswelt und man darf Clover dabei begleiten, wie sie die damit einhergehenden Herausforderungen kennenlernt und sich ihnen stellen darf. Selbst für die Erwähnung von Clovers Liebesleben ist gesorgt. Hierzu möchte ich nichts weiter verraten, um keine Spoiler einzustreuen, aber es hat mir sehr gefallen, dass der Roman hauptsächlich allgemein bei Clovers Leben bleibt und alle Aspekte ihres Lebens beleuchtet, anstatt in eine komplette Liebeserzählung abzudriften.
Brammers Schreibstil empfinde ich als eine gute Mischung zwischen leicht verständlichem Vokabular und einfühlsamer Wortwahl. Das Buch liest sich so flüssig, dass ich es kaum aus der Hand legen wollte. Die Ausgestaltung der Nebencharaktere vermittelte mir ein gutes Bild von ihnen, ohne dabei zu viel Raum einzunehmen.
Die Covergestaltung der mir vorliegenden deutschen Ausgabe spricht mich an. Der helle Hintergrund und die strahlenden Farben der darauf abgebildeten Blumen lassen mich die Buntheit, die Vielfältigkeit, des Lebens assoziieren. Der Schriftband könnte damit in Kombination an ein Grabgesteck erinnern, jedoch eher auf den zweiten Blick, da die Farbenpracht viel zu fröhlich wirkt, um dabei nicht an Leben zu denken. Im Hintergrund lässt sich eine Landkarte erkennen. Der Ausschnitt ist so gewählt, dass er zu Clovers Heimat passt.
„Dieses schöne Leben“ beinhaltet alles, was ich mir von einem Roman wünsche. Er behandelt tiefgründige Themen, birgt liebevoll gestaltete Charaktere, geht mit einem gefühlvollen Erzählstil einher und bietet die Gelegenheit, etwas für das eigene Leben zu lernen.
Die Protagonistin Clover ist die 36-jährige Heldin in diesem Roman. Warum Heldin? Nun, sie übt einen Beruf aus, der wahrlich Anerkennung verdient und der viele Menschen abschrecken mag: sie ist eine Sterbe-Doula, begleitet also Menschen auf ihrem Weg in den Tod, steht ihnen also zur Seite, wo manch anderer Mensch es nicht kann. Während Clover sich hingebungsvoll um ihre Klientel kümmert, sieht ihr eigenes Leben teils gar nicht so rosig aus. Ihr eigenes Sozialleben erscheint ausbaufähig und nach dem Verlust eines Menschen benötigt sie etwas Zeit, um diesen zu verarbeiten.
Natürlich sind Tod und Sterben ein wichtiger Bestandteil dieses Romans. Es gelingt Brammer, diese durchaus wichtigen Themen mit zartem Fingerspitzengefühl zu behandeln.
Schon seit meiner frühsten Kindheit beschäftige ich mich viel mit dem Tod. Meine Mutter ist seit etlichen Jahren ehrenamtliche Sterbebegleiterin und auch mir sind Hospizbesuche und sämtliche damit einhergehende Aspekte bekannt. Aus dieser Erfahrung heraus möchte ich unterstreichen, dass ich sehr viele Schilderungen, die Brammer in ihrem Buch zu Clovers Beruf wiedergibt, sehr realistisch sind. Es gibt Beispiele für die Sterbebegleitungen, die Clover vollzieht, aber diese sind pietätvoll dargestellt und werden gerade mit so viel Details geschildert, dass auch Menschen, die der Tod eher ängstigt, nicht abgeschreckt werden dürften. Clovers Umgang mit den Sterbenden ist sehr empathisch und sie gibt sich sichtlich Mühe ihren Job bestmöglich auszuüben. Diese ganze Mischung verleitet mich dazu, dieses Buch auch gerade jener geneigten Leserschaft zu empfehlen, die einen sanfteren Einstieg in die Berührung mit dem Tod in der Literatur sucht.
Brammer zeichnet Clovers Lebensweg, indem sie immer wieder auf die Vergangenheit ihrer Protagonistin blicken lässt. Sie erzählt beispielweise von der Beziehung zwischen Clover und ihrem Großvater. Jener spielte eine wichtige Rolle in Clovers Leben. Er hat sie geprägt, ihr wichtige Lektionen mit auf den Weg gegeben und sein Tod war ein Schlüsselerlebnis für sie. Clovers Biografie findet genügend Erwähnung, als dass man ihre Beweggründe und Lebensführung nachvollziehen kann, was sie zu einer greifbaren und zunehmend sympathischeren Protagonistin wachsen lässt.
Zusätzlich dazu hat auch Clover ihre eigenen kleinen Fehlbarkeiten. Sie macht Fehler und auch sie benötigt den ein oder anderen Anstoß von außen. Hierfür stehen ihr einige liebenswerte Nebencharaktere zur Verfügung, wie zum Beispiel ihr Nachbar Leo, der schon um einiges älter ist als sie selbst. Mit dem Einzug der neuen Nachbarin Sylvie vergrößert sich Clovers eigene Lebenswelt und man darf Clover dabei begleiten, wie sie die damit einhergehenden Herausforderungen kennenlernt und sich ihnen stellen darf. Selbst für die Erwähnung von Clovers Liebesleben ist gesorgt. Hierzu möchte ich nichts weiter verraten, um keine Spoiler einzustreuen, aber es hat mir sehr gefallen, dass der Roman hauptsächlich allgemein bei Clovers Leben bleibt und alle Aspekte ihres Lebens beleuchtet, anstatt in eine komplette Liebeserzählung abzudriften.
Brammers Schreibstil empfinde ich als eine gute Mischung zwischen leicht verständlichem Vokabular und einfühlsamer Wortwahl. Das Buch liest sich so flüssig, dass ich es kaum aus der Hand legen wollte. Die Ausgestaltung der Nebencharaktere vermittelte mir ein gutes Bild von ihnen, ohne dabei zu viel Raum einzunehmen.
Die Covergestaltung der mir vorliegenden deutschen Ausgabe spricht mich an. Der helle Hintergrund und die strahlenden Farben der darauf abgebildeten Blumen lassen mich die Buntheit, die Vielfältigkeit, des Lebens assoziieren. Der Schriftband könnte damit in Kombination an ein Grabgesteck erinnern, jedoch eher auf den zweiten Blick, da die Farbenpracht viel zu fröhlich wirkt, um dabei nicht an Leben zu denken. Im Hintergrund lässt sich eine Landkarte erkennen. Der Ausschnitt ist so gewählt, dass er zu Clovers Heimat passt.
„Dieses schöne Leben“ beinhaltet alles, was ich mir von einem Roman wünsche. Er behandelt tiefgründige Themen, birgt liebevoll gestaltete Charaktere, geht mit einem gefühlvollen Erzählstil einher und bietet die Gelegenheit, etwas für das eigene Leben zu lernen.