Zwillinge auf eigenen Wegen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
tipperin Avatar

Von

Different boys von Norman Stark ist die erste Folge der E-Book Reihe um die ungleichen Zwillinge Tom und Colin. Das Genre ist Gay Romance

In ungefähr 1,5 Stunden Lesevergnügen lernte ich die Familie und Freunde um die Brüder kennen. Die Zwillinge sind beide schwul, jedoch grundverschieden. Flugbegleiter Colin nimmt jedes sexuelle Abenteuer mit, Tom betreibt einen Einrichtungsladen und wartet auf seinen Traumprinz. Im Buch wird es so schön beschrieben: Tom wartet auf seinen Mr. Right, Colin wartet auf seinen Mr. Right Now. Die Mutter der beiden ist ein Freigeist, sie betreibt eine Kneipe in Köln und hat auch eine Menge schwules Publikum. Die Schwester der beiden jedoch hat einen erzkonservativen Ehemann namens Horst, der von den schwulen Brüdern und der Freigeistigen Mutter nicht gerade entzückt ist. Eher entsetzt.
Der romantisch veranlagte Tom hat Pech damit, den Richtigen zu finden. Zur Seite steht ihm Kumpel Basti, der auch in seinem Geschäft arbeitet. Colin ist währenddessen als Flugbegleiter auf den Weg in die USA und lernt einen ganz heißen Typen kennen, den er gern für eine Nacht abschleppen würde. Sein Wingwoman ist auch Flugbegleiterin und genau so auf schnelle Abenteuer aus wie er auch.

Das waren die Hauptpersonen aus dem E-Book, die Story möchte ich natürlich nicht verraten. Wichtig ist, dass alle Personen liebevoll und auf Anhieb treffend gezeichnet sind.Die Familie und Freunde der sowie natürlich die beiden Zwillingsbrüder bieten definitiv Raum für eine Menge weiterer Folgen dieser Serie und ich kann mir gut vorstellen, dass es niemals langweilig wird. Die zwei Welten, die durch die Brüder aufeinander prallen, kommen ja nicht nur in der Schwulenszene vor. Der Schreibstil hat mir sehr gefallen, locker, luftig und wirklich gut. Passende und ungewöhnliche Wörter, Wortwitz, es war ganz nach meinem Geschmack.

Und da kommen wir auch zum wohl interessantesten Punkt: Dieser Roman ist im Genre Gay Romance beheimatet. Ich bin eine heterosexuelle Frau. Ich hatte etwas derartiges noch nie gelesen, muss aber sagen: es unterscheidet sich nur in einem Detail von den gängigen heiteren LIebesromanen. Die Hauptpersonen sind halt schwul. Ich habe da kein Problem mit, sondern fand das zur abwechslung mal ganz interessant. Zum Beispiel wie sich Schwule so schnell in der Öffentlichkeit untereinander erkennen und sich dann anbaggern, das wusste ich so vorher nicht.

Fazit: Die hauptsächlich Zielgruppe sind wohl ganz klar Homosexuelle Männer. Ich gehöre nicht dazu, fand dieses Genre nun aber auch wirklich nicht lebensfremd oder so. Wenn ich mal wieder in der Stimmung für beschwingte Liebesroman-Unterhaltung bin, werde ich als heterosexuelle Frau tatsächlich in Erwägung ziehen, die weiteren Folgen zu lesen. Ich war gut Unterhalten und belustigt, fand die sexuel angehauchten Szenen zwar etwas befremdlich aber nicht abstoßend oder so.