Der große Digby

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murksy Avatar

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Kennen Sie noch Ferris Bueller, der sympathisch durchtriebene Held der Achtziger-Komödie um einen Schüler, der jeden Trick drauf hatte, um sich die Schulzeit so angenehm wie möglich zu gestalten? An den musste ich ständig denken. Die heutige Zielgruppe des Buches wird den Film gar nicht mehr kennen, aber ich kann ihn nur empfehlen. Ich weiche ab..
In diesem Buch geht es auch um einen Teenager, Digby, der etwas außerhalb der Gesellschaft zu stehen scheint. Ausgerechnet Zoe, ein Mädchen, dass auch so sein Probleme hat, Anschluss zu finden, wird von Digby heimgesucht. Beim ersten unverhofften Treffen an der heimischen Haustür verlangt er von Zoe, irgendwelche Fotos von ihr sehen zu müssen. Merkwürdig und schräg, sind des Mädchens Gedanken über den komisch gekleideten Jungen, der es immer wieder schaffen wird, Zoe zu überreden.. Und genauso schräg wird ihre weitere Bekannschaft mit dem Hobbydetektiv, Schulschwänzer, Draufgänger, Manipulator, Überlebenskünstler und Quell ständiger schwieriger Situationen weiter verlaufen. Von einer prekären Lage in die nächste scheint die Suche nach Digbys verschwundener Schwester das ungleiche Paar zu führen. Dass im Laufe der Geschichte immer mehr Personen in die unheilvolle Aktion verstrickt werden, ist nur logisch. Die chaotische Jagd führt neben einem zwielichtigen Frauenarzt auch zu einer ominösen Sekte, die ausgerechnet in der Nachbarschaft von Zoe ihr Lager aufgeschlagen hat. Dies führt zu spannenden, aber immer von einem trockenen Humor begleiteten Beschattungs- und Überwachungsoperationen, die Digby liebenswürdig unorganisiert auf die Beine stellt und Zoe immer als unwillige Mitläuferin präsentiert. Das Buch lebt von dieser Allianz der beiden Teenager, die sich gegenseitig aufziehen, aber auch nicht voneinander lassen können. Witzig und flott geschrieben, ein Hauch von Highschoolromanze, etwas Räuberpistole bietet das Buch herrliche Unterhaltung. Sogar ich, der nicht zur alterstechnischen Zielgruppe gehöre, hat die Geschichte Spaß gemacht. Urkomische, slapstickartige Situationen, die mit Wortwitz kommentiert werden, machen das Ganze zu einem kurzweiligen Ausflug in die verrückte Welt des Digby. Ein perfekter Antiheld ist geboren. Und wie schon auf dem Cover steht, nicht zu ernst nehmen.