Digby #01

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lunamonique Avatar

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„Digby #01“ ist der Debütroman der Autorin Stephanie Tromly und bildet den Auftakt zur Jugendbuchreihe um den cleveren, 16jährigen Schulschwänzer Digby und die gleichaltrige Zoe. Digby ermittelt in zwei Entführungsfällen und zieht Zoe in seine Abenteuer mit hinein.

Digbys vierjährige Schwester Sally wurde vor neun Jahren aus ihrem Kinderzimmer entführt. Digby war damals sieben Jahre alt und wurde genau wie seine Eltern verdächtigt. Marina Miller ist seit vier Wochen verschwunden. Auch sie wurde aus ihrem Zimmer entführt. Die Parallelen der beiden Fälle lassen Digby nicht mehr los. Zoe ist mit ihrer Mutter nach River Heights gezogen. Auf Digbys schräge Initiative hin sind die beiden bald Gelegenheitsfreunde. Mit seiner ganz eigenen Art schafft es Digby, Zoe in seine Ermittlungen mit einzuspannen.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Zoe erzählt. Allein das Kennenlernen der beiden ist schon sehr unterhaltsam. Digby steht plötzlich vor Zoes Haustür. Es wird klar, dass er sie beobachtet hat. Trotz Digbys merkwürdigen Verhaltens, wirkt er von Anfang an charmant und sympathisch. Er ist ein verwegener Typ, der seinen ganz eigenen Weg geht. Intelligent, gerissen, wortgewandt, trickreich, ihm scheint keiner das Wasser reichen zu können. Digby zieht Chaos und Unheil magisch an. Zoe ahnt, auf was sie sich einlässt, aber sie reizt auch das Abenteuer. Digby scheint Zoe bald besser zu kennen, als sie sich selbst. Der Ärger lässt nicht lange auf sich warten. Erste Spuren führen zu einem Frauenarzt. Ein Einbruch bringt Zoe, Digby und seinen Freund Henry in Schwierigkeiten. Digbys Pläne haben oft ihre Tücken. Komischerweise findet Digby immer einen Weg, sich und andere aus dem Chaos wieder herauszubringen. Ärger mit der Polizei und Blessuren eingeschlossen. Aus der Geschichte ist Bewunderung für Digby herauszuhören. Er ist der mitreißende Charakter, aber auch Zoe mit ihren Zwiespälten und Aktionen und der gutmütige, hilfsbereite Mädchenschwarm Henry sind unterhaltsam. Die Eigenarten der einzelnen Figuren werden durch ihre Handlungen deutlich. Alle drei bleiben im Gedächtnis. Die Sprache passt zu den Jugendlichen. Gerne hätte es noch mehr Humor sein können. Das Potential ist da. Die Krimifaktoren sorgen für Spannung. Ist die erste heiße Spur gleich die Richtige oder haben mehr Menschen in River Heights etwas auf dem Kerbholz? Digby ist kein Typ der aufgibt. Er hat sich hartnäckig in die Entführungsfälle verbissen und wird nicht locker lassen. Witzig wie er mit den Erwachsenen umspringt und sie für seine Zwecke manipuliert. Das letzte Drittel des Buches ist das Highlight des Romans. Das Tempo nimmt zu. Nichts ist vorhersehbar. Es gibt mehr als eine Überraschung. Der Showdown fesselt. Das Ende ist trotz offen bleibender Fragen sehr gelungen. Wer Digby und Co kennenlernt kann keinem nachfolgenden Buch der Reihe widerstehen.

Die Aufmachung des Covers ist originell, modern und passt zum Inhalt. Für Digby und Zoe baut sich während des Lesens eine andere Vorstellung auf. Sie sind viel cooler und spezieller als die beiden abgebildeten Fotomodelle. Etwas mehr Witz und Originalität in den ersten beiden Dritteln des Romans und „Digby #01“ wäre der absolute Hit gewesen. So bleibt noch Luft nach oben. Die Spannung steigt, wie es in Band 2 weiter geht. Das Abenteuerliche angelehnt an die Realität reißt mit. „Digby #01“ würde auch als Film funktionieren, wenn für die Charaktere die richtigen Schauspieler gefunden werden. Der Roman spricht nicht nur Jugendliche ab 14 Jahren an sondern ist auch für Erwachsene ein sehr unterhaltsamer Lesespaß.