Digby und Zoe

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lindenblomster Avatar

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Zoe kommt nach der Scheidung ihrer eltern in der Kleinstadt neu an die Schule. Es soll nur eine kurze Station auf dem Weg auf eine gute Privatschule werden. Ihr Vater hat zwar keine Erziehungsbefugnis, aber er wird ihr den Weg dorthin ebnen und finanzieren.
Durch die Abneigung finden sich auch keine Freunde, Zoe ist immer alleine bis eines Tages ein Junge vor ihrer Tür auftaucht. Ihre Ablenkungsversuche fruchten nicht, Digby scheint alles über ihre Familie und die Verhältnisse zu wissen. Und sofort verwickelt er sie in ein Abenteuer. Zoe will nichts riskieren um ihre Schulakte sauber zu halten, aber sie ist von Digby dennoch fasziniert und will an seinen Aktionen teilnehmen. Ihr Zwiespalt zieht sich durch das ganze Buch - sie ist genervt von Digbys Art und kann ihm doch nicht widerstehen.
In Digby 01 schafft es Stephanie Tromly jugendliche zu zeichnen, die zwischen Schule, geschiedenen Eltern und der Suche nach Freunden sind. Zoe ist die Erzählerin, man erlebt ihre Ängste und wie sehr sie sich Freunde wünscht. Ihr Zwiespalt wird sehr gut dargestellt. Die Schreibweise ist lebendig und es ist spannend um ihre Ermittlungen zu lesen. Digby scheint planlos in das Chaos zu stolpern und doch ist er ein guter Beobachter. Schnell erkennt er Hintergründe und Zusammenhänge. Er ist sehr wortgewandt und fährt seinen Lehrern über den Mund. Aber auch er hat eine verletzliche Seite. So schläft er in der Garage, was niemand wissen soll. Als sie aus dem Gefängnis geholt werden sollen, hat die Mutter von Henry eine zerknitterte Vollmacht. Sie scheint schon oft zur Anwendung gekommen zu sein.
Auch die Nebencharaktere waren sehr schön geschrieben. Der beliebte Footballspieler, der in der Kneipe seiner Eltern hilft und vor seiner Freundin kuscht. Der kleine Nerd, der sich in Zoe verliebt und von Digby mit einem Date geködert wird.
Die verrückten Aktionen haben aber einen ernsten Hintergrund, Digby sucht seine entführte Schwester und jetzt ist wieder ein Mädchen verschwunden. Bei der Suche decken sie aber noch andere Verbrechen auf und arbeiten der Polizei zu.
Es bleibt aber bis zum Ende offen, wer Digby wirklich ist und was mit seiner Schwester passierte. Sicher wird es einen zweiten Teil geben, aber dieses Buch kann man alleine lesen und man wird viel Spaß daran haben.