Beeinflusste Selbstwahrnehmung
Laura Wiesböck beschäftigt sich in ihrem Buch mit digitalen Diagnosen: Sie betrachtet dabei sowohl die leichte Verfügbarkeit von vermeintlichen Diagnosetools und passenden Krankheitsbildern in den sozialen Medien als auch die Trends zur eigenen Wellness-Optimierung.
Beide Tendenzen schildert sie auf der Basis umfangreicher Recherchen, legt die fehlende fachliche Expertise und die ökonomischen Interessen der Influencer dar. Ihre Ausführungen münden in einer Art Kapitalismus-Kritik, bei der psychische Gesundheit zu einem Wirtschaftsgut wird und die große Bandbreite psychischer Befindlichkeiten als Sand im Getriebe abgelehnt wird.
Ich finde die umfassende und systematische Darstellung sehr interessant. Sie hilft mir, meine eigenen Beobachtungen in einen Kontext zu stellen: Ein paar Bekannte sind auch gerade auf dem Weg, einschlägigen Accounts zu folgen, und in Folge dessen die eigenen Probleme in eine Depression umzudefinieren und auf ihrem Instagramm-Account zu inszenieren. Ich habe mich bislang gefragt, wie ich das einordnen soll. Laura Wiesböck bietet mir zwar keine Lösungen, aber interessante Denkanstöße. Dennoch frage ich mich, wie es gelingen kann, diese Menschen davon zu überzeugen, sich aus dieser Insta-Psycho-Bubble zu lösen, freundschaftliche Hilfe anzunehmen und den Fokus mehr auf die Lösung als auf die Selbstinszenierung zu legen.
Beide Tendenzen schildert sie auf der Basis umfangreicher Recherchen, legt die fehlende fachliche Expertise und die ökonomischen Interessen der Influencer dar. Ihre Ausführungen münden in einer Art Kapitalismus-Kritik, bei der psychische Gesundheit zu einem Wirtschaftsgut wird und die große Bandbreite psychischer Befindlichkeiten als Sand im Getriebe abgelehnt wird.
Ich finde die umfassende und systematische Darstellung sehr interessant. Sie hilft mir, meine eigenen Beobachtungen in einen Kontext zu stellen: Ein paar Bekannte sind auch gerade auf dem Weg, einschlägigen Accounts zu folgen, und in Folge dessen die eigenen Probleme in eine Depression umzudefinieren und auf ihrem Instagramm-Account zu inszenieren. Ich habe mich bislang gefragt, wie ich das einordnen soll. Laura Wiesböck bietet mir zwar keine Lösungen, aber interessante Denkanstöße. Dennoch frage ich mich, wie es gelingen kann, diese Menschen davon zu überzeugen, sich aus dieser Insta-Psycho-Bubble zu lösen, freundschaftliche Hilfe anzunehmen und den Fokus mehr auf die Lösung als auf die Selbstinszenierung zu legen.