Und die Viertmeinung?
Laura Wiesböck hat nach meiner Meinung einen guten Job mit ihrem Buch "Digitale Diagnosen" erledigt. Heute, in Zeiten der allumfassenden Social Media Aktivitäten, ist es schon fast unumgänglich, dass jede/r sich zu jedem noch so kleinen Wehwehchen auf die Suche durchs Netz begibt, die entsprechenden Gruppen findet und das entsprechende Vokabular dazu serviert bekommt. Manchmal hat man schon sehr den Eindruck, dass eine einfache Erschöpfung, weil jemand eine anstrengende Zeit hinter sich hat, sofort als burn-out diagnostiziert wird und dann je nach Ausrichtung das Arsenal an Körperübungen, Nahrungsergängzungsmitteln und sonstigen eher esoterischen Brimborium losgefeuert wird. Es drängt sich auch gelegentlich der Verdacht auf, dass es irgendwie schick ist, eine möglichst exotische Krankheit zu haben, zu der dann noch selbst ernannte Experten ihr vermeintliches Wissen rausposauen. Daher ist Laura Wiesböcks Ansatz der richtige, und erstrebenswert ist es, einfach gesund zu sein.