Eine Nummer zu groß

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signalhill Avatar

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Nach ihrem Abenteuer in Berlins Schrebergärten möchte Pippa Bolle nun auch noch eine Neuübersetzung von Shakespeare anfertigen? Ob sich Pippa in 'Dinner for One, Murder for Two' von Auerbach und Keller da nicht übernommen hat?

Das Buch beginnt ähnlich chaotisch wie der Vorgänger. Pippa hat mal wieder keine Arbeit und hofft auf einen Übersetzungsjob. Vielleicht hat sie nur das Telefon überhört, auf jeden Fall ist sie froh, das Haus der britischen Oma direkt neben dem Shakespeare-Schauplatz Stratford-upon-Avon zu hüten. Nur zu schlecht, dass der ungeliebte Regisseur Hasso von Kestring auch dort weilt und ein internationales Shakespeare-Projekt leitet...

Der Schrebergarten hat ja noch ganz gut zu der Dame mit dem klischeehaften Namen Pippa Bolle gepasst, aber lehnen sich die Autorinnen nicht etwas weit aus dem Fenster, wenn sie sich jetzt an Shakespeare wagen? Schon allein die vielen Seiten mit den Charakteren sind wirklich abschreckend. Auch die Story reißt nicht gerade vom Hocker, und irgendwie schaffen es die Charaktere (außer vielleicht Grandma) nicht, zu Sympathieträgern zu werden. Wie auch beim Vorgängerbuch überzeugt mich der Schreibstil nicht, und wieder liegt hier ein Buch mit dem Charme einer Schrebergartenlektüre vor. Möglicherweise ändert sich alles, wenn der Krimi ins Rollen kommt, aber bisher ist die Handlung kaum mitreißend.