Schein oder Nichtsein-das ist hier die Frage

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
zauberberggast Avatar

Von

Ich bin selbst begeisterte “Stratfordianerin” und war schon viele Male dort, die „Cotswolds” sind einfach „meine“ Landschaft und deshalb war ich schon bei der Ankündigung Feuer und Flamme auf das Buch, zumal ich auch den ersten „Auerbach&Keller“ sehr amüsant fand.
Also: Leseprobe aufgeklappt, ich wurde nicht enttäuscht: da lacht mich zunächst ein ausführliches dramatis personae, bei dem jede handelnde Person mit einem Zitat aus Hamlet charakterisiert wurde. Sehr einfallsreich und genau mein Geschmack!
Dann Prolog mit dem adeligen Regisseurekel Hasso von Kestring, der sein Talent für das Regietheater in England zeigen und seine eigene Karriere damit befördern will. Dabei geht er natürlich über Theaterleichen und zeigt mit seinem ungebrochenen Ehrgeiz eher Macbeth-hafte Züge.
Dann taucht Pippa im Rahmen ihres bereits aus dem ersten Buch bekannten Familienclans auf, wie eh und je auf der Suche nach Übersetzerjobs. Das tolle Angebot das Haus ihrer Oma in England zu sitten kann Pippa natürlich nicht abschlagen und so kommt es, wie es kommen muss: ab nach England und zu Shakespeare, in die von mir so geliebte Theaterwelt Stratford-upon-Avons!
Was kann es zudem Spannenderes und auch Klischeehafteres geben als Mord und Todschlag in einer Theatertruppe, in der für gewöhnlich jeder ein Selbstdarsteller und mit einigem Ehrgeiz behaftet ist. Dort wird sich Pippa sicher mit einer Reihe von Verdächtigen und vielen Möglichkeiten dies zu vertuschen herumschlagen müssen. Wer spielt hier den Mörder und wer ist es wirklich? Schein oder Nichtsein-das ist hier die Frage.
Ich bin sicher, dass die charmante, gelegentlich tollpatschige, aber immer blitzgescheite Pippa auch in diesem Fall den geneigten Leser nicht hängenlassen wird…Und ich bin ein sehr geneigter Leser in diesem Fall!

"Truth must necessarily be stranger than fiction, for fiction is the creation of the human mind and therefore congenial to it." (G. K. Chesterton)