Mord oder nicht Mord, das ist hier die Frage

 

In ihrem zweiten Fall reist Pippa Bolle nach England, in das kleine beschauliche Hideaway, ganz nah am Shakespeare-Ort Stratford-upon-Avon. Dort besitzt ihre Oma ein Haus und da die alte Dame nach Berlin kommt, um hier eventuell ihr Altersdomizil aufzuschlagen, muss Pippa mal wieder ein Haus hüten. Genau wie im Schrebergarten-Krimi "Unter allen Beeten ist Ruh" ist auch in "Dinner for one, Murder for two" Pippa kaum am Ziel angelangt, als der erste Mord geschieht.

Diesmal ist allerdings nicht Schreberwerder der Schauplatz, sondern das internationale Theatersymposium zu "Hamlet", das passenderweise direkt nebenan stattfindet - und für das Pippa als Dolmetscherin und Mädchen für alles eingestellt wird. Der unsympathische Regisseur Hasso von Kestring macht ihr diese Entscheidung zwar nicht leicht, aber der winkende Scheck erleichtert Pippa das Ja. Ist doch immer noch Ebbe in ihrer Kasse - und die Hoffnung auf lukrative Übersetzungsaufträge schwindet im Laufe der Zeit.

 

Und so gelingt es ihr mit Hilfe der Jugendfreundin Debbie, der Kriminalkommissarin Rebecca Davis und den verschiedenen Bewohnern Hideaways die Verdächtigen zu untersuchen und schließlich auch den Mörder und seine Motivation zu entlarven.

Wie schon im ersten Fall für Pippa Bolle warten die Autorinnen Auerbach und Keller mit sympathischen (und auch wenigen unsympathischen) Personen auf, mit leicht skurrilen Einfällen und mit stellenweise aufblitzenden Shakespearekenntnissen. Allerdings ist von allem zu wenig da, um aus "Dinner for one" einen umfassend gelungenen Roman zu machen. Leicht zu lesen, allerdings auch mit vielen Klischees verbunden, sprachlich ok, aber kein Highlight. Allerdings sind insbesondere die Charakteristika der Bewohner Hideaways sehr liebevoll - genau wie die der Tiere. Ganz reicht es allerdings nicht, für diesen kurzweiligen Roman mehr als 3 Sterne zu geben, sind doch 3 Sterne "gut", 4 hingegen schon "spitze".