Shakespeares neuestes Drama

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Pippa Bolle wird von ihrer Großmutter gebeten, sich um ihr Haus und ihre Tiere zu kümmern. Zu gern stimmt sie zu, da das Haus in einem idyllischen englischen Dorf in der Nähe von Stratford-upon-Avon liegt. Die sehr an Shakespeares Stücken interessierte Pippa macht sich sofort auf den Weg. Schon am Flughafen in Berlin fällt ihr der arrogante Theaterregisseur Kestring auf. Noch ahnt sie nicht, dass sie das Ensemble vor Ort betreuen soll. Ein harter Job, den ihr ihre Großmutter vermittelt hat. Als sich bei einer Schießübung zu den Proben herausstellt, dass die Requisite eine funktionierende Pistole ist, gerät der Regisseur Hasso von Kestring in Verdacht, den Journalisten und Kritiker aus dem Weg räumen zu wollen. Bevor die moderne Version von Shakespeares Hamlet zur Aufführung kommt, müssen noch weitere Beteiligte betrauert werden.

 

Das Autorinnen-Team Auerbach und Keller hat mit Pippa Bolle eine sympathische Protagonistin geschaffen, die ihren Spürsinn bereits in „Unter allen Beeten ist Ruh“ bewies. Das typische am Genre Cosy-Crimes, oder auf Deutsch auch Häkelkrimis, sind die ländlichen Gebiete, in denen nicht allzu blutige Verbrechen stattfinden. Das ist mit dem Dorf Hideaway in den Cotswolds eindeutig gegeben. In der Idylle passiert normalerweise nichts außergewöhnliches, sodass verschwundene Haustiere und tragische Autounfälle auf jeden Fall das Interesse aller Bewohner wecken. Auch als Leser fühlt man sich heimisch und fühlt mit den Protagonisten mit.

 

Der zweite Fall für die arbeitslose Pippa bietet leichte und amüsante Lektüre, bei der man fast bis zum Schluss miträtseln kann, wer wohl hinter all den Verbrechen steckt. In klassischem Stil werden Hinweise platziert, die erst im letzten Kapitel den Zusammenhang erkennen lassen. Der flüssige Schreibstil und die humorvolle Situationskomik verleiten dazu, das Buch am Stück zu lesen. Das einzige Manko war, dass mir die britische Lebensweise ein wenig zu eingedeutscht war. Den Charme des Buches mindert es jedoch nicht, sodass ich mich bereits jetzt auf das Erscheinen des dritten Falls „Tote Fische beißen nicht“ freue.