Was für ein Theater!

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daphne1962 Avatar

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Nach dem Schrebergartenkrimi nun ein Theaterkrimi mit sehr britischer Note.

Pippa Bolle hat das Glück nach England zu fahren um im Haus ihrer englischen Großmutter das Haus und deren zahlreichen Tiere zu versorgen. Ihre englischen Wurzeln sind schließlich dort und sie ist natürlich auch ein Fan der englischen Literatur und vor allem von William Shakespeare. Zumal das Cottage von Oma Hetty in Hydeaway steht, einen Katzensprung vom Heimatort Shakespeares. Was sie erst bei der Ankunft erfährt ist, sie soll das Ensemble der Theatergruppe, die für das geplante Festival zu Ehren von William Shakespear aufgeführt werden soll, die Betreuung übernehmen. Ein wenig Zerstreuung braucht halt jeder Schauspieler mal zwischendurch. Überrumpelt von den Verantwortlichen legt sie auch gleich los. Damit hat es sich mit der Ruhe, die sie sich dort gönnen wollte auch schon.

Hasso von Kestring, der eigenwillige und größenwahnsinnige Theater-Regisseur aus Deutschland probt mit einer Truppe Schauspielern, die aus verschiedenen europäischen Ländern stammen. Alle bunt zusammengewürfelt Er soll ein Stück von Shakespeare zum Festival in Stratfort-upon-Avon auf die Bühne bringen. Zwischendurch streitet er sich mit dem deutschen Kritiker Carlos Kwiatkowski, der für den "PaperRazzi" eine Dokumentation über das Stück und deren Proben
und Darsteller schreiben soll oder er spielt sein Ensemble gegeneinander aus. Seine Gattin, die charmante und liebenswürdige Schauspielerin Barbara-Ellen versucht ihren Mann ein Wenig zu besänftigen. Was nicht immer gelingt, zumal die Eskapaden langsam zu Höchstleistungen anwachsen.

Herrlich auch die eingeschworene Dorfgemeinschaft, wo die Tiere sich ihre Leckerlies abholen und die Bewohner gemeinsam sich auf der Straße versammeln, sobald draußen etwas los ist. Auch der Gastwirt Chris wird als Laiendarsteller arrangiert. Alle Charaktere sind sehr gut beschrieben und auch jedes Tier hat seinen eigenen Charme. Wie treffend in Vorspann die Ferse zu den Personen passen wird einem erst hinterher klar.

Mir gefällt diese ungewöhnliche Krimiserie außerordentlich gut. Zum einen, weil sie mit Humor versehen ist und zum Anderen, weil sie in keinster Weise langweilig erscheint. Es passiert ständig was unvorhergesehenes. Dieser Krimi ist von Überraschungen nur so gespickt und er ist charmant. Außerdem haben die Schriftstellerinnen gute Recherche betrieben, das man sich die Ortschaften auch
gut vorstellen kann. Ich darf den 3. Band auf keinen Fall an mir vorbei ziehen lassen.

„To write or not write, that is no question” Mädels. Auf, mit Pippa Bolle nach Frankreich.