Aufstieg und Fall im Swinging London

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Das Buch beginnt wie der Film: Estella erzählt von dem verhängnisvollen Tag, an dem ihre Mutter ums Leben kam und wie sie Jasper und Horace traf und bei ihnen unterkam.
Dabei trifft die Autorin exakt Estellas Ton und man hat schon die Stimme aus dem Film im Kopf. Es wird auch alles auch Estellas Perspektive dargestellt, allerdings nicht in der Ich-Form. Trotzdem hat man einen guten Einblick in ihre Gefühle, kann aber auch gut das Verhalten ihrer Mitmenschen studieren.
Anders als im Film wird hier eine Episode aus Estellas 16-jährigem Teenagerleben erzählt. Cruella ist eine Stimme in ihrem Hinterkopf, die sich gerne in bestimmten Situationen zu Wort meldet und selten komplett hervortritt.
Estella befasst sich hier bereits viel mit Mode und stiehlt sich die benötigten Stoffe. Auf einem ihrer Diebeszüge trifft sie auf die reichen Geschwister Magda und Richard, die völlig hingerissen von Estella sind und sie unter ihre Fittiche nehmen. Für Estella eröffnet sich plötzlich eine ganz neue Welt und man kann sehr gut verstehen, dass sie total begeistert ist und sich mehr für ihr Leben wünscht. Doch einem selbst ist schon klar, dass diese Phase in ihrem Leben nicht von langer Dauer sein wird.
Von daher erzählt das Buch von einem kurzem, aber berauschendem Wechsel von Estellas Lebensstil, von der Welt der sorglos reichen Jugend, der ersten Liebe, aber auch der bitteren Einsicht, dass nicht alles von Dauer ist und man erkennen sollte, wer seine wahre Familie ist.
Somit gibt es nicht viel Cruella-Time und man sollte keinen großartigen Schurkenroman erwarten.
Das Buch hat mich recht gut unterhalten, aber auch nicht vom Hocker gerissen. Dies liegt allerdings eher daran, dass es einfach nicht ganz meinem Genregeschmack entsprach und zu wenig Cruella enthalten war.
Für Disney- und Cruella-Fans aber sehr zu empfehlen.