Auf den Spuren der Templer

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matheelfe Avatar

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Im Jahre 1203 verlassen 6 Tempelritter Konstantinopel. Sie führen drei Truhen mit sich. Doch sie kommen nicht weit. Als sie Unterschlupf in einem einsamen Kloster suchen, werden sie vergiftet. Der Abt weiß über ihre brisante Fracht Bescheid.

 

Es sind mehr als 100 Jahre vergangen. Conrad von Tripoli, ehemaliger Tempelritter, ist in Konstantinopel untergetaucht. Er handelt mit Reliquien. Da werden ihm sechs Breitschwerter angeboten. Er weiß, wer die Besitzer waren…

 

In der Gegenwart: FBI-Agent Reeilly und der iranische Archäologe Sharafi betreten den Vatikan, um eine Schrift aus den Geheimarchiven zu lesen. Tess, Reillys Freundin, ist in Gefahr. Sie wurde entführt. Der Besuch im Vatikan ist der Preis für ihre Freilassung. Sharafi stillt die Unterlagen über die Templer und beide müssen fliehen. Als sie den Vatikan verlassen, geht eine Autobombe hoch. Da begreift Reilly, dass der Iraner nicht der ist, für den er sich ausgibt. Beide trennen sich, doch ihre Wege werden sich weiter kreuzen…

 

Der Roman spielt auf zwei Ebenen. Er erzählt die Lebensgeschichte des Conrad von Tripoli von 1310 bis zu seinem Tod. Gleichzeitig suchen in der Gegenwart zwei Parteien nach den verschwundenen Truhen: Reilly und Tess bzw. der Iraner Zahed. Beide suchen Schriften über den Anfang des Christentums. Doch ihre Motive sind entgegengesetzt gerichtet. Während es Tess um die Wahrheit geht, hofft Zahed mit diesen Schriften das christliche Abendland im Mark zu treffen. Immer wenn sich ihre Wege kreuzen, gibt es Tote.

 

Der Roman beginnt in Rom. Die Handlung verlagert sich aber schnell in die heutige Türkei.

Seine Spannung bezieht der Roman nicht nur aus der Verfolgungsjagd. Eingeflochten ist eine kurze Geschichte des Iran in den letzten ca. 100 Jahren. Interessant sind auch die Einschätzungen des Iraners zur Lage in Europa und der USA. Dabei geht es vor allem um die Einstellungen zur Religion. Natürlich gehören auch Theorien zur Entstehung und den Aufgaben der Templer dazu. Bemerkenswert ist der Vergleich mit dem Sufismus.

 

Insgesamt ist das Buch eine gelungene Fortsetzung von Skriptum. Es setzt die Kenntnis dieses Teils aber nicht voraus. Die Thrillerhandlung wird aufgelockert durch die Liebesgeschichte zwischen Tess und Reilly. Dadurch bekommen beide, aber insbesondere der FBI-Agent, menschliche Züge. Zahed ist mir zu negativ charakterisiert. Sein Hass überlagert alles.

 

Die äußere Gestaltung des Buches ist auffällig und dem Thema angemessen. Schriftgröße und Schriftbild lassen auch bei längerem Lesen nicht ermüden. Ab und an sind gedankliche Splitter in kursive Schrift gesetzt.