Neugierde schnell geweckt

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wandablue Avatar

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Boh, ein Leseeindruck, mein Einstand auf Vorablesen. Jutta Wilk kenne ich schon von "Wie ein Flügelschlag", das mich gefangen nahm, sozusagen. Wie in jenem Buch ist auch hier der Stil der Autorin, derart, dass er mich gleich fesselt. Da ist ein Mädchen, Anna, das ihre Schwester verloren hat. Die ganze Familie trauert. Die Familienangehörigen müssen sich neu sortieren, die vorherige Familienaufstellung ist durcheinandergeraten, Ruth, die vor einem Jahr verstorbene Schwester lag innerlich und aufgrund ihrer Begabungen auf einer Linie mit dem Vater. Dieser Platz bleibt jetzt leer. Und Anna gibt sich die Schuld daran. Sie wollte unbedingt auf eine Party und weil sie aufgrund von jungmädchenhaften Liebeleien den Bus verpasste, musste sie Ruth bitten, sie abzuholen. Kurze Zeit später ist sie tot. Ich erfahre nicht, woran sie starb. War es ein Autounfall? Wie auch immer, Anna, ihre Schwester, gibt sich die Schuld an dem Unfall. Darüber spricht sie leider mit niemandem. Sie ist erstarrt. Alles Leben scheint aus ihr zu weichen, sie exisiert nur noch. Doch am Jahrestag des schrecklichen Geschehens kommt Anna wieder ein wenig zu sich, sie nimmt ihre Zeichensachen wieder auf und geht zum einstigen Lieblingsplatz, dort lockt eine hübsche Katze sie zu einem besonderen Grab und ich möchte wetten, es ist das Grab der Johanna.

Jutta Wilke führt in den kurzen ersten 23 Seiten bereits zwei Handlungstränge zusammen und verwebt ein Jetzt mit einem Einstmals. Ich bin gespannt darauf, was die beiden Mädchen gemeinsam haben und wie die Johanna von Einst der Anna von Jetzt wieder ins Leben hilft.

Sehr gespannt. Und ich würde mich freuen, wenn ich das Buch zu Ende lesen dürfte, das meine Neugier bereits jetzt so anstachelte.

Da die Spannung in den ersten Seiten bereits so hoch ist und die Sprache ein gutes Tempo vorgibt und ich mich nicht eine Sekunde lang gelangweilt habe, gebe ich als Lesekurzmeinung: 5 Punkte.