Sterben ohne tot zu sein

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knetbert Avatar

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Wie soll das denn bitte funktionieren ?

Indem man seine Schwester verliert und der Eltern zuliebe schon fast zu ihr wird, sein eigenes Ich komplett zurückstellt, weil man sich schuldig fühlt...
Wäre Ruth nicht aufgebrochen, sie abzuholen, würde sie noch leben.

Anna geißelt sich selbst mit dieser Schuld. Ohne Ruth scheint die Familie auseinander zu driften. Jeder ist mit seiner Trauer beschäftigt, der Tod erst ein Jahr her. Zudem fühlt Anna noch diese tiefe Schuld in sich. Wie soll sie weiterleben damit ? Ruth hielt die Familie quasi zusammen ~ jetzt ist da nichts mehr, das „kittet“...
Zeichnen auf dem Friedhof soll ihr helfen, wieder zu sich selbst zu finden. Sich selbst wiederzufinden.
Eine schwarze Katze bringt sie zu einem großen Engel. Dieser erscheint ihr im ersten Moment wie Ruth...

Der Erzählstil fällt gleich besonders auf. Die Autorin macht sich viel Mühe, dem Leser die Atmosphäre nahezubringen, so dass man fast schon spürt, wie kalt es auf dem Friedhof ist, wie verzweifelt die Familie usw. Ganz glückt das nicht immer, aber bislang kann man das auch nur schlecht beurteilen anhand von gerade mal 23 Seiten...

Aber der Klappentext verspricht durchaus noch mehr, darauf bin ich gespannt und denke, vier Sterne verdient sich das Buch allemal im Ganzen.