Spionageroman, Satire und philosophischer Betrachtung

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noiram Avatar

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Der Anfang ist ziemlich verwirrend, aber auf eine gute Art und Weise. Der Protagonist, ein Professor für Mathematik namens Wala Kitu, der Experte für "Nichts" ist, hat einen sehr eigenwilligen Sinn für Humor und denkt über die Dinge auf eine Art und Weise nach, die mich manchmal zum Schmunzeln gebracht hat.
Die Geschichte um John Sill, einen schwarzen Milliardär, der die Weltherrschaft durch die Kontrolle über das "Nichts" erlangen will, klingt wie eine verrückte James-Bond-Geschichte. Besonders interessant fand ich die Hintergrundgeschichte von John Sills Familie und wie die Morde an seinen Eltern ihn dazu gebracht haben, ein "Schurke" zu werden. Die Begegnung mit James Earl Ray im Gefängnis war auch sehr fesselnd und hat Johns Motivation nochmal verdeutlicht.
Der Schreibstil ist sehr dialoglastig und teilweise philosophisch, was das Lesen manchmal etwas anspruchsvoll macht, aber auch sehr zum Nachdenken anregt. Ich mag es, dass der Autor mit Sprache spielt und der Humor zwischen den Zeilen immer wieder aufblitzt. Besonders gut gefällt mir die Beziehung des Professors zu seinem einbeinigen Hund Trigo, die dem ganzen etwas Menschliches gibt.
Ich bin gespannt, ob die Regierung den Professor und John Sill schnappen kann und welche Rolle das "Nichts" am Ende wirklich spielt. Das Buch scheint eine Mischung aus Spionageroman, Satire und philosophischer Betrachtung zu sein.