"Es sind oft sehr kleine Dinge, die unsere Träume wachsen lassen.",

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Zwei Jahre nach dem Sieg über Nesselbrand wartet auf Ben ein neues Abenteuer. Zusammen mit seinem mittlerweile Adoptivvater Barnabas und treuen Gefährten Fliegenbein müssen sie den Nachwuchs des letzten Pegasus retten. Die Eier können nur wachsen, wenn sie mit einem Sud eingestrichen werden, deren Hauptzutat die Sonnenfeder eines Greifen ist.

Doch wo findet man einen Greif mit einer Sonnenfeder und wie kommt man an diese heran? Begleitet von einem Fjordtroll, einer fliegenden Ratte und einem ziemlich zerrupften Papagei macht sich Ben auf die Suche nach dem gefährlichen und seltenen Fabelwesen.

Ich kannte nun das erste Buch noch nicht und musste mich zunächst zwischen all den Fabelwesen, ihren Eigenarten und Verhaltensweisen zurecht finden. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, wobei mir das Ende doch so offen erschien, dass ich auf eine Fortsetzung zu hoffen wage.

Cornelia Funke hat in diesem Buch wahrlich ein überwältigendes Sammelsurium an Fabelwesen angelegt. Von einigen hat man schon gehört, andere wiederum waren mir neu. Das war nicht weiter dramatisch, denn Cornelia Funke beschreibt sie Fabelwesen nicht nur sehr bildhaft und farbenprächtig, sie gibt dem Leser auch viele erklärende Bilder an die Hand. Zeitweilen war ich mehr in das Betrachten der Bilder vertieft, als den Text zu lesen.

Das Buch ist zwar für Kinder ab 10 Jahren geschrieben, jedoch konnte es auch mich als Erwachsener bezaubern, fesseln und mit auf eine abenteuerliche Reise nehmen. Schon bald hat man neben Ben Platz genommen und versucht gemeinsam mit ihm an die Sonnenfeder zu gelangen. Man hofft, bangt, leidet und fühlt mit ihm und seinen Freunden mit, so dass es mir gegen Ende sehr schwer fiel, ihn alleine zurück zu lassen.

Das Besondere an dem Buch, neben der fantastischen Geschichte und den lebhaften Zeichnungen, sind die kleinen Lebensweisheiten, die die Autorin ganz nebenbei im Text untergebracht hat. Den Kindern werden diese nicht wirklich ins Auge stechen, ein Erwachsener jedoch erkennt sie sofort und freut sich, dass man immer wieder auf diese kleinen Perlen im Text stößt.

Und während sich Lola Grauschwanz, die fliegende Ratte, weiterhin mit dem Homunkulus Fliegenbein auf irrwitzige Weise zankt, kehre ich wieder zurück in die Gegenwart und freue mich, dass ich noch den ersten Band lesen kann, während ich auf einen dritten hoffe.

Fazit:
Eine fantastische Geschichte, untermalt von vielen wunderbaren Zeichnungen, die den Leser regelrecht entführen und hoffen lassen, dass es ein baldiges Wiedersehen geben wird mit dem Drachenreiter Ben und seinen Freunden.