Die Realität hinter der Fassade

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jidewi Avatar

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Das Cover gefällt mir, der Eimer mit Kartoffeln spricht Bände, denn darum dreht sich der große Teil der Leseprobe bereits. Der Stil gleicht einem guten Gespräch unter Freunden in einem guten Restaurant bei ausreichend Wein. Es wird nichts beschönigt oder verunglimpft, denn jeder, der die Gastronomie kennt und eben die reale Version dessen (nicht nur das, was schließlich auf dem Teller landet) fühlt sie hier abgeholt. Nicht ohne Grund sind cholerische Züge bezeichnet, der Druck kaum auszuhalten und tendenziell alle Köche Raucher, um zumindest diese kleine Pause gesichert für sich zu haben. Gespickt wird das Ganze noch mit historischen Hintergründen, die seine Beweggründe etwas mehr ins Licht rücken. Ich mag das Tempo, die Nahbarkeit, die direkt einhergehende Reflektion und dass er es eben schildert, wie es unverblümt passiert ist ohne ehrliche Worte zu scheuen. Humorvoll, lesenswert und danach sollte der Leser zumindest kulinarisch bewanderter sein als vorher, sowie den einen oder anderen Trick selbst mit nach Hause in die eigene Küche nehmen können.