Dreck - ein ganz besonderes Buch über die französische Spitzenküche

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duenefi Avatar

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"Dreck" von Bill Buford ist als Hardcover mit 544 Seiten im Oktober 2020 bei Hanser erschienen.
Dass es sich nicht um ein gewöhnliches Kochbuch handelt, lässt bereits der provokante Titel vermuten.
Bill Buford hat in seinem (beruflichen) Leben bereits die unterschiedlichsten Dinge gemacht, und zwar jedesmal mit ganzem Herzen. Seine absolute Leidenschaft ist das Kochen, und so gibt er sein New Yorker Leben komplett auf und siedelt mit seiner Frau und den 3-jährigen Zwillingen um nach Lyon, Frankreich.
Dort verdingt er sich als Lehrling / Praktikant / Koch an mehreren bekannten Institutionen und der Leser bekommt einen offenen, detaillierten und spannenden Einblick in die französische Spitzenküche. Buford scheut sich weder vor niederen Arbeiten noch kapituliert er vor dem rauhen Ton und Gebaren in den Küchen der Haute Cuisine.
In sehr unterhaltsamer Weise wird hier schonungslos berichtet, was der Autor alles erlebt und ebenso geht er auf historische Hintergründe, Besonderheiten diverrser Lebensmittel usw. ein.
An einigen Stellen war die Erzählweise etwas zu ausführlich und bisweilen muss man auch erst den roten Faden wiederfinden, da Bill Buford sich in Erinnerungen verliert und dabei erzähltechnisch ein wenig hin und her hüpft.
Das tut dem Geschehen aber keinen großen Abbruch, das Lesen hat zwar etwas länger gedauert, da das kein Buch war, was ich an einem Stück gelesen habe, aber die Lektüre hat mir umso mehr beste Unterhaltung geliefert und wirklich hochinteressante Einblicke gewährt - das könnte ich mir großartig auch als Verfilmung vorstellen :o)