Brandheißes Thema!

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miro76 Avatar

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Saya, Hani und Kasih kennen sich schon ihr Leben lang. Sie sind miteinander aufgewachsen, haben gemeinsam die Schulbank gedrückt und miteinander das Student*innenleben genossen.

Jetzt treffen sie sich wieder, um die Hochzeit einer Bekannten zu feiern und verbringen im Vorfeld drei Tage miteinander. Die drei sind mehr oder weniger erfolgreich in ihren Berufen, leben ein typisches Leben von Mittzwanzigern, genießen ihre Leben und vor allem ihre Nächte.

Doch die Freude am Wiedersehen ist getrübt vom Start eines der größten Naziprozesse. Eine rechtsradikale Gruppierung wurde ausgehoben, die verantwortlich ist für mehrere Morde hauptsächlich an muslimischen Frauen.

Diese Tatsache bestimmt zum Teil ihren Alltag, denn die Drei sind immer wieder konfrontiert mit ihrer "Herkunft". Diese wird uns in diesem Buch nicht verraten, weil sie ganz einfach nichts zur Sache tut. Allein die Tatsache, dass wir als Leser*innen gerne wüßten in welche Schublade wir diese drei Freundinnen stecken können, zeigt, dass es unserer Gesellschaft nach wie vor an Diversität mangelt.

Kasih erzählt uns diese Geschichte in einem Guss. In einer einzigen Nacht schreibt sie sich alles von der Seele, was in diesen drei Tagen passiert ist und schließlich dazu führt, wozu es eben führte. Aber sie lässt uns auch in ihre Erinnerungen blicken, zeigt uns ihre Welt, ihre Freundinnen und immer wieder wo es hakt. Denn auch die aufgeschlossensten weißen Freund*innen tappen in alltägliche kleine rassistische Fallen. Denn schlussendlich wissen wir nicht, wie es sich anfühlt, wenn man im Yogakurs die Frau ist, die nicht korrigiert wird, weil die Lehrerin denkt, sie würde Berührungen aus Glaubensgründen nicht ertragen.

Dieses und viele weiter alltägliche Beispiele machen die Lektüre äußerst eindringlich und regen mich zum nachdenken über mein eigenes Verhalten an. Kasih und ihre Freundinnen unterscheiden sich in nichts von mir und meinen Freundinnen. Nicht in ihrem Wesen, nicht in ihren Gedanken, nicht in ihren Sorgen und nicht in ihrer Freude. Und trotzdem haben sie es immer ein bisschen schwerer als ich, denn sie sind nicht geborgen in einer weißen Haut.

Die Thematik dieses Buches ist in diesem Lesejahr stark vertreten. Es finden sich einige Autor*innen die dazu ihren Beitrag leisten. Es ist ein wichtiges Thema und jedes Buch, das das Bewusstsein dafür schärft, kann unsere Welt ein Stückchen besser machen. Deshalb öffnet eure Augen und euren Geist und lest eines dieser Bücher. Diese hier kann ich schon mal uneingeschränkt empfehlen!