Lässt einen die eigenen Privilegien Überdenken

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Es geht um die drei Freundinnen Kashi, Saya und Hani, die zusammen aufgewachsen sind und mittlerweile ihr eigenes erwachsenes Leben führen, aber immer noch durch ihre Freundschaft verbunden sind. Anlässlich der Hochzeit einer gemeinsamen Bekannten verbringen sie einige Tage miteinander, von denen die Ich-Erzählerin Kashi berichtet. Es gibt aber auch immer mal wieder Rückblicke in die Vergangenheit der drei. Eine zentrale Rolle spiel ein Prozess um eine Nazi-Gruppierung, die stark an den NSU erinnert. Immer wieder tauchen aber auch die Erfahrungen der drei mit Alltagsrassismus auf.
Die Ich-Erzählerin Kashi spricht die Leser:innen direkt an, was das ganze fast wie ein literarisches Theaterspiel wirken lässt. Man fühlt sich als stehe Kashi auf einer Bühne, erzählt ihre Geschichte und macht den weißen Zuschauer:innen deutlich wie privilegiert sie sind.
So wird man als Leser:in dazu angeregt über die eigenen Privilegien nachzudenken und auch sein eigenes Denken und Handeln zu reflektieren. Die Autorin spielt mit Vorurteilen und annahmen gegenüber den Leser:innen, wie sie auch die Protagonistinnen des Buches immer wieder erfahren.
Es werden wichtige und aktuelle politische Themen behandelt, über die man als weiße:r Leser:in einiges lernen kann.
Das Buch ist allen Menschen ans Herz zu legen, da man sich viel mehr mit solchen wichtigen Themen beschäftigen sollte. Zudem bietet das Buch durch einen angenehmen Schreibstil und Spannungsaufbau ein wahres Lesevergnügen mit Nachhall.