Lässt mich ratlos zurück

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emmi23 Avatar

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Seit ihrer gemeinsamen Jugend verbindet Saya, Hani und Kasih eine tiefe Freundschaft. Aufgewachsen mit der täglichen Konfrontation von Rassismus, Hass und Ausgrenzung gibt ihre Freundschaft ihnen den benötigten Halt. Nach langer Zeit treffen sie sich wieder, doch eine Nacht verändert alles...

Erzählt wird das Buch aus der Sicht von Kasih in Ich-Form. Dabei reisen wir oft zurück in die Vergangenheit und erleben die von Rassismus und Anfeindungen geprägte Kindheit bzw. Jugend der drei. Dabei wird sich weder an eine chronologische Reihenfolge, noch an einen Wahrheitsgehalt der Geschichten gehalten. Es wird von Ereignissen erzählt, die so zwar nicht stattgefunden haben, aber so hätten stattfinden können. Dem zu folgen fand ich unglaublich schwer und anstrengend. Oftmals habe ich total den Überblick verloren. Viele der erzählten Geschichten aus der Vergangenheit waren für mich überflüssig und haben nichts bzw wenig zur Geschichte beigetragen. Auch konnte ich leider keinerlei Verbindung oder Sympathien zu den Protagonisten aufbauen. Vieles wurde angesprochen, aber nicht weiter ausgeschmückt. Damit blieb für mich auch einiges an Emotionen auf der Strecke.

Der Ton ist hart, provokant und voller versteckter Wut zwischen den Zeilen. Wut, die ich verstehen und nachvollziehen kann und die so wichtig ist. Trotzdem hab ich mich so manches Mal mit der direkten Anrede des Lesers auf eine Art beleidigt gefühlt. Hier wird man als Leser direkt in die Schublade des privilegierten Menschen gesteckt und mit entsprechenden Vorurteilen belastet. Das es genau das ist, was die Autorin erreichen wollte, ist mir erst später klar geworden. Sie hat den Spieß sozusagen umgedreht.
Die Autorin will mit diesem Buch ganz klar provozieren und das ist ihr auch tatsächlich gelungen.

Dennoch lässt mich das Buch irgendwie verwirrt und ratlos zurück. Wirklich Freude hatte ich leider nicht dieses Buch zu lesen.