Schwierige Lektüre

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frimada Avatar

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Mein erstes Fazit nach dem Lesen dieses Buches war: Schwierig!

Ich denke, dass man es als Leser entweder grandios oder gar nicht gut finden wird, weil es ein sehr unbequemes Buch ist.

Die Geschichte wird erzählt aus der Sicht von Kasih - wobei "erzählt" das falsche Wort ist. Kasih schreibt an den Leser und spricht den Leser dabei direkt an. Und das auf eine sehr direkte, oft pampige und manchmal sogar aggressive Art und Weise. Genauso bekomme ich als Leser ständig unterstellt, rassistisch zu sein. Und während ich mich gedanklich sofort dagegen wehre, bringt Kasih mich dennoch immer wieder zum Nachdenken.

Sie erzählt von sich und ihren Freundinnen Hani und Saya. Alle drei leben in einer deutschen Stadt in einer Siedlung am Stadtrand und haben alle einen Migrationshintergrund. Wir lesen immer wieder Episoden aus ihrer Jugendzeit, lesen von Rassismus und der Art, wie die drei Frauen damit umgehen bzw. umgegangen sind.
Das ist nicht einfach zu lesen, weil es keinen roten Faden gibt und die einzelnen Episoden auch nicht zwingend in direktem Zusammenhang stehen.- auch wenn einem an Ende natürlich klar wird, dass alles miteinander verbunden ist und sich beständig verknüpft und entwickelt hat.

Ich habe eine Weile gebraucht, um mich mit dem Schreibstil der Autorin anzufreunden und mich ganz auf das Buch einzulassen. Aber ich mag unbequeme Bücher und bin froh, dass ich drangeblieben bin, denn das Ende fand ich wirklich sehr gut. Ich gehöre also zu den Lesern, die dieses Buch weiterempfehlen. Allerdings ist es keine Lektüre zum Abschalten oder für entspannte Lesestunden.