Sofort gefangen!

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hamaelma Avatar

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Ich habe mich direkt mit der Autorin identifiziert und war gefangen von ihrer Erzählung. Hier wird über das Aufwachsen und das Leben von drei jungen Frauen mit ihrem kulturellen Background berichtet, und auch ganz einfach über das Leben an sich, und was es ausmacht: eine Freundschaft zwischen Menschen, die, so unterschiedlich sie auch sein mögen, ein Leben lang hält.
Wichtig und spannend hierbei ist das Thema des Alltagsrassismus, den es tatsächlich in Deutschland gibt. Auch wenn dieser sicher nicht als Ursache für alles Übel herangezogen werden kann, wie es im Buch teilweise rüberkommt, stellt sich doch die Frage: Wie wächst man auf und wie entwickelt man sich, wenn man nie richtig dazu gehört, wenn man in ganz alltäglichen Situationen diskriminiert und ausgegrenzt wird? Diese Frage sollte häufiger diskutiert werden, und zwar nicht nur in der wissenschaftlichen Literatur. Deswegen finde ich es wichtig, dass die Autorin nicht nur sich selbst eine Stimme verleiht, sondern auch den vielen anderen Frauen, die in ganz ähnlichen Situationen zu ihrer Identität finden müssen. Wirklich nachvollziehen kann man Rassismus nur, wenn man ihn erlebt hat. Es handelt sich bei dem Buch zwar um einen Roman, der über einen fiktiven Charakter verfügt, aber vielleicht macht es den Leser ja dennoch etwas sensibler dem Thema gegenüber in seiner eigenen Realität.