Vorurteile

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Das Buch "Die drei Kameradinnen" von Shida Bazyar erzählt eine kurze Zeit aus dem Leben dreier Freundinnen, die sich für eine Hochzeit wiedertreffen. Die drei jungen Frauen sind in einer Siedlung aufgewachsen, haben vieles geteilt und gemeinsam erlebt. Davon wird in Rückblenden immer wieder berichtet, so dass man das Gefühl bekommt, die drei Protagonistinnen gut kennenzulernen. Andererseits bleibt auch vieles geheim, so erfährt man bis zum Ende nicht, welchen Migrationshintergrund die Frauen haben. Mit diesen Geheimnissen und dazugehörigen Vorurteilen wird sehr gespielt. Das ist aus meiner Sicht sowieso das bestimmende Stilmittel des Romans. Man wird als Leser direkt angesprochen und eingebunden, wodurch man persönlich betroffen wirkt. Das ist bei diesem aktuellen Thema sicher sinnvoll.
Das Ende wird dann noch dramatisch und der Roman nimmt Fahrt auf, während vorher eher wenig konkrete Handlung stattfindet.
Insgesamt ein gutes Buch mit dichter Atmosphäre und emotionaler Beteiligung!