Drei Kameradinnen - der Titel wirkt im ersten Moment irritierend. Kameradinnen, das klingt so nach Kampf und nach Krieg. Aber es ist eben genau dieser Modus, der den drei Frauen schon seit ihrer Kindheit aufgezwungen wird. All das spiegelt sich in den wenigen Tagen wieder, in denen die drei Frauen begleitet werden. Drei Freundinnen, die gemeinsam zu einer Hochzeit eingeladen sind. Ein willkommener Grund, sich einmal wieder zu sehen, miteinander die Nächte zu tanzen, zu feiern und sich die kleinen Begebenheiten des Alltags zu erzählen. Es sind diese Begebenheiten die wie Nadelstiche immer wieder auf die Frauen einwirken, sie treffen und zu denen sie sich irgendwie verhalten müssen. Shida Bazyar findet für diesen Zustand gute, treffende Worte und Bilder, die gleichzeitig zart und wütend sind. Ein grandios geschriebener Einblick in unsere Gesellschaft.