Bedrückender und eindringlicher Text

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krimielse Avatar

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Der Autor Pierre Lemaitre schafft es auf beeindruckende Weise, bereits auf den ersten paar Seiten eine düstere und von Gefahr kündende Stimmung zu erzeugen. Man wird als Leser mitten ins Geschehen gesetzt, begleitet den zwölfjährigen Antoine zunächst beim Spiel mit seinen Freunden, später beim Bau seines Baumhauses, trifft seinen Verbündeten, den Hund Othello, und seinen Bewunderer, den kleinen Rémi. Aus dem Handeln und den Gedanken von Antoine tröpfelt Einsamkeit, beginnende Verbitterung und der große Wunsch, bei Gleichaltrigen Anerkennung und Zugehörigkeit zu finden. Durch den Tod des Nachbarhundes Othello wächst eine Wut in ihm, die der kleine Rémi unglaublich brutal zu spüren bekommt. Unfassbar, wie sich das Geschehen ab da entwickelt, eindringlich aber dennoch knapp und fast reportagenhaft geschrieben, unterbrochen von Antoines teils wirren Gedanken, liest man als Leser mit dem sinnbildlich offen stehendem Mund, wie der Zwölfjährige sich immer tiefer in eine abgründige Situation hinein manövriert.
Ich muss unbedingt wissen, wie die Geschichte weiter geht