Totschlag im Affekt

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emmmbeee Avatar

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Ein Coverfoto, das genau zum Inhalt passe. Diese Körperhaltung weist auf den psychischen Zustand hin, der den Protagonisten Antoine wohl ein Leben lang begleiten wird: niederdrückende Schuld und Angst vor Entdeckung.
Das Thema des Buches erinnert ein wenig an Jane Gardams «Ein untadeliger Mann», wo der Hauptakteur ebenfalls bereits in früher Jugend seine Kellerleiche geschaffen hat. Eine Hütte als Zuflucht, die eigentlich den Nestbau für die heimlich begehrte Emilie darstellt, wird von Antoine gnadenlos zerstört, als ein erster tiefer Kummer den Jungen trifft. Der geliebte Hund des Nachbarn erhält den Gnadenschuss. Remi, der Sohn des Hundebesitzers, bewundert Antoine sehr, betrauert seinen Hund und sucht seinen Freund im Wald auf. Ihn macht der Protagonist zum Prügelknaben, da er gegen seinem Vater nichts unternehmen kann. Er erschlägt ihn mit der Holzstange, die er gerade in Händen hält, und steht erschrocken vor der Folge seiner Tat.
Er sucht umständlich nach einem passenden Ort, um die Leiche zu verstecken, schleppt sie durch den halben Wald und findet schliesslich eine tiefe Grube. Später entdeckt er, dass er die teure Uhr verloren hat, irgendwo zwischen dem Tatort und der Grube. Doch vorerst muss er Rede und Antwort stehen, Remis Mutter, der Polizei, und auch die Öffentlichkeit wird ihre sensationslüsternen Augen auf ihn richten.
Wem bereits "Wir sehen uns dort oben" von Pierre Lemaitre gefallen hat, wird auch dieses Buch mit Spannung erwarten.