Tragisch

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laberlili Avatar

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Diese Leseprobe hinterlässt mich sehr betroffen: zu eindrücklich wird die Gefühlsachterbahn Antoines deutlich, seine anfängliche Einsamkeit aufgrund der nahezu zwangsweise erfolgten Ausgeschlossenheit und letztlich das Trauma, welches der tote Rémi in ihm auslöst, dessen Tod er mutmaßlich verschuldet hat. Als Leserin möchte ich derart noch meinen inneren Zweifeln recht geben, dass Antoine, just erst in der Pubertät angelangt, mit nur einem im Grunde ziellos erfolgten Schlag ein Kind ermorden kann und viel eher daran glauben, dass Rémi bereits medizinisch vorbelastet war, in ihm beispielsweise längst ein Aneurysma darauf lauerte, zu platzen. Ebenso wollte ich Antoine nach diesem Unglück Hilfe bieten, ihm zuflüstern, wie er sich korrekt zu verhalten habe, ihn beruhigen, dass er nicht so sehr für diesen Todesfall würde büßen müssen wie er es befürchte.
Antoine hat mein Mitgefühl, ebenso wie Rémi: Ist dieser nun bereits wirklich tot oder ist Antoine einfach nur zu panisch gewesen, um seine Lebenszeichen zu erkennen? Wird Rémi eventuell erst deswegen sterben, weil Antoine seinen verletzten Körper versteckt hält?
Ohnehin: Wird er gefunden werden; wird Antoine einbrechen und "gestehen"? Oder wird sich der Fall Rémi nie auflösen und Antoine wird bis ins hohe Alter mit seinen Schuldgefühlen leben müssen? Nach dieser Leseprobe würde ich gerne wissen, wie es weitergeht - habe aber zugleich Angst davor, zusammen mit Antoine mit seinem Verschulden konfrontiert zu werden...