Toll

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aurorasolexx Avatar

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Schon nach wenigen Seiten von *Drei Wochen im August* spürt man, dass Nina Bußmann eine besondere Erzählstimme hat – leise, genau beobachtend, und doch voller Intensität. Der Alltag und die kleinen, scheinbar unspektakulären Details des Lebens stehen im Fokus, aber gerade darin entfaltet sich eine subtile Spannung.

Die Geschichte setzt in einem vertrauten, fast banalen Szenario an: ein Sommer, drei Wochen, in denen die Protagonistin sich mit ihrer Mutter und deren Partner in einem kleinen Radius bewegt. Doch es sind nicht die großen Ereignisse, die das Interesse wecken, sondern die feinen Nuancen in den Beziehungen, die unausgesprochenen Gedanken, die Brüche in den Gesprächen.

Bußmann schreibt mit einer Präzision, die beeindruckt. Jeder Satz scheint mit Bedacht gewählt, fast wie ein Faden, der Teil eines größeren Musters ist, das sich erst nach und nach entfalten wird. Schon in den ersten Seiten wird klar: Dieses Buch handelt weniger von spektakulären Wendungen, sondern davon, wie sich Menschen umeinander drehen, ohne einander wirklich zu erreichen.

Ich habe zwar nur einen kleinen Einblick bekommen, aber die feine Sprache und die psychologische Tiefe machen neugierig auf mehr. Man ahnt, dass unter der Oberfläche der Sommeridylle Themen wie Distanz, Verlust oder Sehnsucht lauern – leise, aber eindringlich. Ein Buch, das sich Zeit nimmt und seine Leser dazu einlädt, genauer hinzusehen.