Solide Sommerunterhaltung, die allerdings viele Fragen offen lässt
Worum geht’s?
Elena macht Urlaub in Frankreich. Nana, die Frau ihrer Chefin Ali, liegt im Sterben, deswegen steht das Haus leer. Elena nutzt also die Gelegenheit und macht sich für drei Wochen mit Kind und Kegel auf an die französische Atlantikküste. Mit dabei sind ihre beiden Kinder Rinus und Linn, Nanny Eve sowie eine Freundin ihrer Tochter. Ihr Mann Kolja bleibt zu Hause, in der Ehe läuft es nicht rund. Was als entspannte Urlaubsreise beginnt, steht von Anfang an unter keinem guten Stern und läuft aufgrund innerer Konflikte und äußerer Bedrohungen immer mehr aus dem Ruder.
Wie war’s?
Irgendwie wollte ich den Roman mögen, richtig warm geworden bin ich mit meinem ersten Buch von Nina Bussmann allerdings nicht. Das alles wirkt etwas lieblos runter erzählt, die Charaktere bleiben blass, unnahbar und man kann sich mit niemandem so richtig identifizieren (abgesehen davon, dass mir beim Lesen immer wieder durch den Kopf schoss, dass die eigentlich alle eine Therapie bräuchten).
Viele Handlungsfäden verlaufen irgendwie ins Nichts, vor allem die plötzlich auftauchenden ungebetenen Besucher, die sich ebenfalls bei Elena einnisten. Was genau will Franz eigentlich dort? Auch dieser latente Konflikt zwischen Eve und Elena. Beide scheinen um die Liebe und Aufmerksamkeit der Kinder zu buhlen, Ehrlichkeit und Offenheit sucht man zwischen ihnen vergeblich.
Das im Klappentext groß angekündigte Verschwinden eines der Mädchen spielt sich erst auf den letzten Seiten des Romans ab und ist irgendwie auch weder schlüssig, noch sonderlich interessant.
Fazit
Weglegen und abbrechen war keine Option, weil mich trotz allem interessiert hat, wie die Geschichte ausgeht und was genau Elena in diesen Wochen in Frage stellt oder auf welche Katastrophe das ganze nun hinausläuft (obwohl es sich die ganze Geschichte über schon angedeutet hat und mich letztlich auch nicht überraschen konnte). Insgesamt hat mich das Buch zwar ganz gut unterhalten, fällt aber meiner Meinung nach in die Kategorie »kann man mal lesen, muss man aber nicht«. Auf jeden Fall nichts, was einem längere Zeit im Gedächtnis bleibt.