Drei Frauen, ein Mann

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katharina.51 Avatar

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Dror Mishani, ein Literaturprofessor in Jerusalem, spezialisiert auf die Geschichte der Kriminalliteratur schreibt ein Buch. Man weiß nicht ist es ein Krimi oder nicht.
Man beginnt mit dem ersten von drei Teilen des Romans. Es entwickelt sich langsam eine Geschichte, die man nur allzugut kennt: Vater, Mutter Kind, Scheidung, Geliebter, doch plötzlich und unerwartet der Paukenschlag, jetzt wird es spannend, man begreift wo die Reise hingeht, ein Krimi. Der Autor nennt es nicht Krimi, sondern literarisches Experiment. In sachlicher Sprache, in gleichbleibendem Rhythmus, schnörkellos erfahren wir das Wichtigste.
Ein Interview mit Dror Mishani schließt das Buch ab. Darin sagt er u. a.:" ...ich weiß jetzt, was an Drei typisch israelisch ist: die Grausamkeit, die der Roman beschreibt."
Ich finde diesen Satz sehr verstörend, und ich glaube, dass der Autor damit nicht recht hat. Grausamkeit in höchster Vollendung gab es und gibt es in fast allen Kulturen dieser Welt. Ich würde sehr gerne von ihm genaueres darüber erfahren.

Ich habe die Intention des Mörders in diesem Buch nicht verstanden. Ist es das völlig vertraut machen des Opfers, die absolute Arglosigkeit?
Ich bin gespannt, ob andere Leser etwas darüber schreiben werden.

Man kann das Buch empfehlen als spannende leichte Lektüre, kein literarisches Schwergewicht, Experimentalkrimi ohne Angst vor blutrünstigen Szenen.