mittelprächtig

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hiclaire Avatar

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Ein Roman, bei dem der Klappentext keinen Aufschluss darüber gibt, wohin es gehen wird. Kann neugierig machen, muss aber nicht. Bei mir eher das Zweite, aber dann hat dieses Buch doch seinen Weg zu mir gefunden und tatsächlich hat es mich von Beginn an gefesselt.

Zum Inhalt sollte man ja nicht viel schreiben, da die Geschichte ihre Spannung zu einem großen Teil daraus zieht, dass man eben so gar nicht weiß, welche Entwicklung die Sache nehmen wird.

Wie man Titel und Kurzbeschreibung entnehmen kann, geht es um drei Frauen, jede auf ihre Weise gerade „bedürftig“ – nach Nähe, Geborgenheit, Liebe, und einen Mann, der diese Bedürfnisse erspürt und auf sie eingeht. Soweit eigentlich alles gut, und doch beschleicht einen beim Lesen recht bald ein unwohles Gefühl.

Wie hat es mir gefallen? Auf der einen Seite hat es mich gefesselt, eine interessant komponierte Geschichte in einer melancholisch-deprimierenden Atmosphäre, die für mich in erster Linie von den offenen Fragen und der Neugier auf den Ausgang lebte. Aufgelöst wird es, aber es fehlt eine bestimmte Komponente, die mir hier sehr wichtig gewesen wäre und die mich ein bisschen unzufrieden zurücklässt.

Sprachlich fand ich es mittelprächtig. Gut lesbar, aber ohne besondere Höhepunkte. Gefehlt hat mir der erzählerische Esprit und eine Prise Humor, obwohl die wahrscheinlich nicht zu dem eher bedrückenden Grundton gepasst hätte. Der Autor wechselt immer wieder zwischen den Erzählzeiten, meist schreibt er im Präteritum, gelegentlich im Präsens und im dritten Teil manchmal auch im Futur. Ich könnte mir schon vorstellen, dass dahinter eine bestimmte Intention steht, aber welche ist mir nicht klar geworden.

Insgesamt interessant zu lesen, doch zu Begeisterungsstürmen hat es mich nicht hingerissen.