Flüchtigkeit von Charisma und Reichtum
Die ersten Seiten des Buches erzählen einen kurzen Ausschnitt aus dem nun vorangeschrittenen
Leben des Max Costa. Man erfährt, dass dieser wohl in seinen etwas jüngeren Lebensjahren
leidenschaftlich getanzt hat, dass er ein selbstsicherer Mann war, der auch nicht ganz unvermögend
war und der nun, im Alter von 64 Jahren, nicht nur seinen Reichtum, sondern scheinbar auch sein
Charisma verloren hat.
Da stellt sich mir natürlich die Frage, was da vorgefallen sein mag, dass er jetzt nichts von alledem
mehr besitzt und seinen Lebensunterhalt nun als Chauffeur bestreiten muss.
Am Ende der Leseprobe macht Max Costa eine Entdeckung. Er sieht eine Frau, die ihm auf den
ersten Blick nichts sagt.
Dann aber, ganz plötzlich, ist er sich fast sicher, die Frau doch zu kennen, von früher. Max macht
sich daran, die Frau genau zu beobachten und beginnt automatisch sich an damalige Zeiten
zurückzuerinnern...
Die Leseprobe mag auf den ersten Blick vielleicht etwas langweilig daherkommen, aber ich bin mir
ziemlich sicher, dass sich dahinter eine tiefgründige, zum Nachdenken anregende Geschichte
verbirgt, die wenigstens eine bestimmte Sorte Menschen in Gedanken einige Zeit danach noch
beschäftigen wird.
Was mir auch sofort aufgefallen ist, war die niveauvolle und gleichzeitig angenehme Schreibweise
des Autors, die auf mich interessanterweise sehr beruhigend gewirkt hat.
Scheint mir ein schöner Schmöker für lange, entspannende Stunden zu sein und ich würde mich
sehr darüber freuen in die Geschichte von Max Costa eintauchen zu können.
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_ **Das Buch ist die Axt für das gefrorene Meer in uns.**
(Franz Kafka)_